Wie zeigt sich eine Demenzerkrankung? Wir informieren Sie, wie sie Symptome und Anzeichen erkennen, wie eine Diagnose abläuft, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und wie die Lebensqualität so lange wie möglich erhalten werden kann. 

Die Krankheit schleicht sich langsam in den Alltag ein. Erinnerungslücken werden häufiger. Wörter wollen einem nicht einfallen. Routineaufgaben werden zum Problem. Personen werden nicht mehr erkannt. Das sind typische Symptome einer Demenz.

Mehr als Vergesslichkeit

Demenz ist eine hirnorganische Krankheit. Es gibt verschiedene Formen der Erkrankung. 
Die Entwicklung der Symptome unterscheidet sich je nach Typ. Kernsymptom ist eine Verminderung kognitiver Fähigkeiten.

Dazu kommen Verhaltensveränderungen, wie

  • Unruhe, so genanntes Wandern,
  • Aggressivität,
  • Verstecken von Gegenständen,
  • Störung des Tag-Nacht-Rhythmus

und psychische Symptome, wie

  • Depressivität,
  • Ängste,
  • Stimmungsschwankungen.

Diagnose und Therapie

Bei Anzeichen einer Demenz empfiehlt sich eine fachärztliche Diagnose. Zunächst werden andere Erkrankungen, die von demenztypischen Symptomen begleitet werden und oft gut behandelbar sind, ausgeschlossen. 

Wird eine Demenz diagnostiziert, können Symptome umso wirksamer behandelt werden, je früher damit begonnen wird.

Medikamentöse Therapien können den Krankheitsverlauf verzögern. Bei der Stärkung der Alltagskompetenz helfen vor allem nichtmedikamentöse Therapien, wie Gedächtnis- und Orientierungstraining, Ergotherapie, Erinnerungs- und Biographiearbeit, Musik- und Kunsttherapie.

Studien zeigen: Menschen mit Demenz nehmen Alltagssituationen differenziert wahr. Gefühle und aktuelle Bedürfnisse treten in den Vordergrund. Beziehungen, Daseinsthemen und das, was in Fleisch und Blut übergegangen ist – vertraute Umgangsformen, Musik, Lieder, Gebete, Gerüche, Geschmäcker – sind Eckpfeiler eines guten Lebens trotz Erkrankung.

Wissen Sie, das Leben, das war dies und das, von jedem ’was, nicht wahr? Und dann kam Herr Alzheimer und hat alles um- und dummgewirbelt. Und ich habe vergessen – uh, was habe ich alles vergessen. Furchtbar, furchtbar, furchtbar. ... Und dann ... dann kam so ein Tag, ... und dann ich auch noch den Kopf verloren. Wie weg, alles blank. Irgendwie, leben muss ich ja irgendwie mit diesem Herrn Alzheimer, auch wenn ich ihn nicht eingeladen habe. Nun ist der da und basta. Ja.

82jährige Bewohnerin eines Pflegeheims, lebt mit Demenz; zit.n. Fröchtling, Andrea, „Und dann habe ich auch noch den Kopf verloren ...“ Menschen mit Demenz in Theologie, Seelsorge und Gottesdienst wahrnehmen, Leipzig 2008, 19.