Probleme mit der Sprache, Orientierungslosigkeit, soziale Rückzug oder Persönlichkeitsveränderung sind erste typische Anzeichen und Symptome einer frühen Demenz. Da eine Demenz schleichend beginnt, sollten Sie frühestmöglich einen Arzt/eine Ärztin für eine Diagnose hinzuziehen.

Heute sind bis zu 100 verschiedene Krankheitsbilder bekannt, die eine Demenz verursachen können und von denen einige gut behandelbar sind. Am häufigsten kommen jedoch sogenannte neurodegenerative Formen wie die Alzheimer-Krankheit vor, bei denen es zu einer fortschreitenden, irreparablen Zerstörung von Nervenzellen kommt. 

Mehr Infos: Demenzformen und -typen

Neben einer Beeinträchtigung der Merkfähigkeit und des Gedächtnisses müssen weitere Funktionsbereiche des Gehirns betroffen sein, wie z.B.

  • das Denkvermögen,
  • die Urteilsfähigkeit,
  • die Sprache,
  • die Orientierung oder
  • die praktische Handlungsfähigkeit.

Außerdem müssen die Symptome so schwerwiegend sein, dass sie zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Alltagsbewältigung führen.

Mehr Infos: Alltagsgestaltung mit Demenz

Auch wenn das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, im höheren Alter deutlich steigt, handelt es sich keineswegs um eine normale Begleiterscheinung des Älterwerdens, die jeden Menschen mehr oder weniger betrifft, sondern um eine Erkrankung, die typischerweise im Alter auftritt.

Was sind erste Anzeichen und Symptome einer Demenz?

Demenz ist mehr als Vergesslichkeit. Auch wenn sich die Symptome einer Demenz je nach Art der zugrundeliegenden Krankheit sowie individuell deutlich unterscheiden können, gibt es charakteristische Veränderungen, bei denen Sie hellhörig werden sollten.

  1.  Probleme mit dem Gedächtnis
    Die meisten Menschen vergessen ab und zu Namen oder Termine; das ist völlig normal. Auffällig ist es dagegen, wenn solche Erinnerungslücken immer häufiger vorkommen und auch vertraute Namen oder Telefonnummern sowie kurz zurückliegende Ereignisse betreffen, wenn im Gegensatz zu früher ständig Dinge „verlegt“ oder Personen nicht wiedererkannt werden.
     
  2. Probleme bei Routineaufgaben
    Betroffene haben zunehmend Schwierigkeiten bei der Planung und Durchführung komplexerer Handlungen und Aktivitäten im privaten oder beruflichen Bereich, z. B. der Erledigung von Bankgeschäften.
     
  3. Probleme mit der Sprache
    Betroffenen fällt es immer schwerer, längeren Gesprächen zu folgen und den „roten Faden“ nicht zu verlieren. Sie suchen häufiger nach den richtigen Begriffen und verwenden zunehmend verfehlte oder unpassende Bezeichnungen, Umschreibungen und Füllwörter (z. B. das „Dingsda“).
     
  4. Probleme bei der Orientierung
    Im Gegensatz zu früher zeigen sich häufiger Schwierigkeiten beim Zurechtfinden in einer fremden, später auch in der gewohnten Umgebung. Fragen nach dem aktuellen Datum (Wochentag, Monat, Jahr) oder der Uhrzeit führen vermehrt zu unsicheren oder falschen Antworten.
     
  5. Veränderungen der Persönlichkeit und Stimmung
    Betroffene wirken antriebslos und unruhig, zeigen weniger Eigeninitiative, vernachlässigen ihre Hobbies oder treffen ungewöhnliche Entscheidungen. Die Stimmung ist häufig depressiv getönt, es kann zu starken Stimmungsschwankungen kommen.
     
  6. Sozialer Rückzug
    Betroffene ziehen sich immer mehr von ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zurück und nehmen weniger an gemeinsamen Aktivitäten teil, die ihnen vorher Freude bereitet haben.

Unterstützung und Beratung finden

Stellen Sie bei sich oder Ihrem Angehörigen mehrere dieser Warnzeichen fest, sollten Sie nicht zögern, mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt darüber zu sprechen. Je früher eine Therapie gestartet wird, desto mehr kann erreicht werden.

Die Diakonie bietet Unterstützung und Beratung für Menschen, die von Demenz betroffen sind, und deren Angehörige. Das Angebot ist vielfältig.

Angebote der Diakonie im Überblick

Demenzberatung der Diakonie

Wenn ich über all das schreibe, wird mir bewusst, wie anders mein Leben heute ist. War ich es, die dieses Leben hatte? Und ich spüre eine unendliche Wehmut, aber zugleich auch Stolz: Ich bin trotzdem ich geblieben, mit und ohne Demenz.

aus: Rohra, Helga, Aus dem Schatten treten. Warum ich mich für unsere Rechte als Demenzbetroffene einsetze, Frankfurt a.M. 3. Aufl. 2012.