Gewalt-Prävention: StoP nimmt auch in Gnigl und Schallmoos Fahrt auf

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17. Juni 2025
Unter dem Motto „Kein Platz für Gewalt“ wurde das Präventionsprojekt StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt am 12. Juni im Bewohnerservice Gnigl und Schallmoos vorgestellt.

Damit ist die Initiative in der Stadt Salzburg an mittlerweile sechs Standorten aktiv. Die Stadt Salzburg finanziert das Projekt, das in Kooperation mit dem Diakoniewerk umgesetzt wird. Das Projekt basiert auf einem gemeinwesenorientierten Ansatz, der direkt in der Nachbarschaft ansetzt. Ziel ist es, das gesellschaftliche Bewusstsein für häusliche Gewalt zu stärken, Zivilcourage zu fördern und ein unterstützendes Umfeld für Betroffene zu schaffen.

„Ich freue mich, dass das Projekt nun nahezu in jedem Stadtteil implementiert ist. Dafür habe ich mich eingesetzt und dafür nehmen wir auch Geld in die Hand. Nur wenn wir das Thema – so traurig es auch ist – immer und immer wieder thematisieren und vor allem aktiv etwas tun, wird sich hoffentlich etwas ändern. Für eine gewaltfreie Stadt Salzburg“, so Stadträtin Andrea Brandner.

Zivilcourage gegen Gewalt in Partnerschaften

Die Umsetzung in Gnigl und Schallmoos erfolgt durch das erfahrene Bewohnerservice-Team, auf dessen langjährige Arbeit in der Stadtteilarbeit aufgebaut werden kann. Koordinatorin Eva Engelits begleitet das Projekt vor Ort: „Gewalt ist keine Liebe“- diese Aussage höre ich, wenn ich für StoP im Stadtteil unterwegs bin, immer wieder. Und nein, Gewalt ist alles andere als Liebe – sie betrifft vor allem Frauen, schädigt ihre Gesundheit und das Leben der Betroffenen und kommt in allen sozialen Kreisen vor. Und wir können alle etwas tun – hinschauen statt wegschauen, Gewalt nicht verschweigen und oder gar dulden, sich zum Thema informieren, Zivilcourage zeigen und Betroffene unterstützen.“

Vor dem Bewohnerservice setzt eine Bank mit dem Schriftzug ‚Hier ist kein Platz für Gewalt an Mädchen* und Frauen*‘- noch einmal ein Zeichen im Stadtteil. Dort bietet sich ein Ort, um ins Gespräch zu kommen, sich zu informieren, über Partnergewalt zu sprechen und neue Ideen zu schmieden, um das Thema im Stadtteil präsent zu halten. (Erklärung: Das Gendersternchen * dienst als Verweis auf den Konstruktionscharakter von „Geschlecht“).

„Nicht schweigen, wenn andere leiden“

Kern des Projekts sind Nachbarschaftsgruppen, Frauen- und Männertische, bei denen Bewohner:innen gemeinsam Ideen zur Gewaltprävention entwickeln. Türgespräche, Infostände und Informationsmaterial sorgen für Sichtbarkeit im Alltag.

Auch Antje Kindler-Koch, Leitung Stadtteil- und Quartiersarbeit im Diakoniewerk, betont die Rolle der Nachbarschaft: „Partnergewalt ist kein privates, sondern ein gesellschaftliches Problem – und Nachbarschaften spielen dabei eine zentrale Rolle. Oft sind es die direkten Nachbar:innen, die erste Anzeichen von Gewalt wahrnehmen: laute Auseinandersetzungen, Hilferufe oder sichtbare Veränderungen im Verhalten Betroffener. Ihre Reaktion kann entscheidend sein, sei es durch Zivilcourage, das Angebot eines Gesprächs oder das Einschalten von Hilfe. StoP schafft Bewusstsein dafür, dass wir alle Teil der Lösung sein können: indem wir nicht schweigen, wenn andere leiden. Wir danken der Stadt Salzburg für das Vertrauen und freuen uns, dass das  Diakoniewerk StoP nun auch in Gnigl und Schallmoos etablieren kann.“