Am Tag der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen: Niemand darf sprachlos bleiben!
- Pressemitteilung
Gemeinsam mit zahlreichen Inklusions-Organisationen hat die Diakonie heute Mai ein starkes Zeichen für die Rechte von Menschen mit Behinderungen gesetzt. Unter dem Motto „Baustelle Inklusion: Jeder Artikel zählt. Menschen-Rechte statt Ausreden“ haben Selbstvertreter:innen, u.a. aus dem inklusiven Diakonie-Gymnasium in Wien Donaustadt vor dem Parlament lautstark an die UN-Behindertenrechts-Konvention erinnert.
„Wir wissen, dass sich Inklusion von Anfang an lohnt, und zwar für alle", erklärt Diakonie Direktorin Maria Katharina Moser. „Damit das gelingt, ist die frühe Kommunikationsförderung für Kinder ohne Lautsprache besonders wichtig. Alle Kinder sollen gemeinsam in einem inklusiven Bildungssystem lernen können und jene Unterstützungsleitungen erhalten, die sie für die Teilhabe benötigen", fordert Moser.
„Dazu zählt der Rechtsanspruch auf Unterstützte Kommunikationsmittel, die Abschaffung von segregierenden Sonderschulsystemen, der Ausbau von inklusiven Plätzen im Kindergarten, die Verfügbarkeit von Schulassistenz und der Zugang zu inklusiver Bildung nach der Schulpflicht", so Moser.
63.000 Betroffene brauchen Assistierende Kommunikations-Technologien
In Österreich leben etwa 63.000 Personen, die in ihrer Lautsprache eingeschränkt sind, viele davon sind Kinder. Um zu kommunizieren, brauchen sie Hilfsmittel wie zum Beispiel Tabletts mit Augensteuerung und Sprachausgabe. Haben sie dazu nicht oder schwer Zugang, wird die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Lautsprache in Schule, Beruf und Alltag verhindert.
VERBUND fordert: Behörden-Dschungel muss abgebaut werden
„Der Weg zum passenden Hilfsmittel ist in Österreich kompliziert und langwierig", kritisiert auch Michael Strugl, Vorsitzender des Vorstands der VERBUND AG. Bei der Antragsstellung seien viele Stellen auf Landes- und Bundesebene beteiligt. Für die Betroffenen drängt allerdings oft die Zeit: „Kinder brauchen die Hilfsmittel, um sprechen zu lernen. Jeder Tag, den sie warten müssen, ist einer zu viel. Neben dem Rechtsanspruch und der Finanzierung des Hilfsmittels selbst braucht es zentrale Anlaufstellen in allen Bundesländern, wo die Beantragung und Genehmigung rasch und unbürokratisch abgewickelt werden kann, sowie Beratung, damit die Betroffene zu dem für sie passenden Hilfsmittel kommen und es auch anwenden lernen."