Heilsarmee: Armee der Nächstenliebe

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13. Mai 2017
In Österreich kämpft die Heilsarmee seit 1927 gegen die Armut und für den christlichen Glauben

Keine militärischen Ehren, kein Staatsempfang, kein schweres militärisches Gerät prägten die Truppeninspektion einer der größten Armeen der Welt durch ihren kommandierenden General Ende dieser Woche in Wien. General Andrè Cox steht einer Armee mit mehr als einer Million Soldaten und Soldatinnen sowie über 28.000 Offizieren und Offizierinnen vor, die in 128 Ländern im Einsatz sind.

In Österreich kämpft die Heilsarmee seit 1927 gegen die Armut und für den christlichen Glauben.

In seiner Rede anläßlich der 90 Jahrfeier zitierte Andrè Cox den Gründer der Heilsarmee William Booth: „Meine besten Männer sind die Frauen!“ Seit Gründung der Salvation Army in London 1865 waren Frauen den Männern gleichgestellt, egal ob in der sozialen Arbeit, der Leitung oder im Predigtamt.

Selma Freud, eine der ersten promovierten Physikerinnen Wiens, rief 1927 die Heilsarmee ins Leben.

Michael Chalupka

Auch in Österreich waren Frauen entscheidend. Selma Freud, eine der ersten promovierten Physikerinnen Wiens, rief 1927 die Heilsarmee ins Leben. Brigadierin Thora Wärme hielt die Arbeit in der Zeit des Nationalsozialismus, in der die Heilsarmee verboten war, aufrecht. Sie versorgte die Ausgebombten, die in den Wiener Parks Zuflucht suchten, und war mit ihrem Korps eine der ersten, die die Rückkehrertransporte am Westbahnhof nach Kriegsende mit Suppe und Kaffee empfingen. So kämpft die Heilsarmee bis heute ihren Kampf an der Seite derer, die zu kurz kommen und deren Menschenwürde missachtet wird.

„Von Gott und der Welt“, die Kolumne von Michael Chalupka, erscheint jeden Samstag in der „Krone".