Rasche Hilfe(n) für geflüchtete Menschen

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25. Juni 2022
Das Projekt Sozialberatung und Soforthilfen der Diakonie in Kärnten lässt geflüchtete Menschen mit ihren Sorgen, Fragen und Anliegen nicht allein. Sozialberater:innen wie Anshela Berkovskaja und Muaz Abou Noumeh kümmern sich darum, die schwierige Ausgangslage zu verbessern, indem sie rasch helfen.

Die Heimat im Herzen, Traurigkeit in den Augen und ein großes Fragezeichen vor dem, wie es weitergehen soll. Wie sich das anfühlt, wissen Anshela Berkovskaja und Muaz Abou Noumeh nur zu gut. Beide mussten vor Jahren aus ihren Ländern flüchten. Heute helfen sie Menschen mit ähnlichem Schicksal. Die beiden arbeiten in der Sozialberatung der Diakonie de La Tour in Klagenfurt.

Wenn sofort und akut geholfen werden muss, ist man bei der Sozialberatung richtig.

Muaz Abou Noumeh

„Wir sind eine wichtige Anlaufstelle für geflüchtete Menschen, denen es an den grundlegendsten Dingen des täglichen Bedarfs fehlt“, erzählt Berkovskaja, die aus Südrussland stammt. „Viele, die zu uns kommen, sind mit der ganzen Situation überfordert. Alles ist neu, die meisten verstehen die Sprache noch nicht“, beschreibt Abou Noumeh die schwierige Ausgangslage. Er selbst wurde in Syrien geboren und dolmetscht arabisch. „Man merkt sofort die große Erleichterung, wenn jemand die Muttersprache spricht und mit Übersetzungen hilft“, sind sich die Diakonie-Mitarbeiter:innen einig.

Die größte Hürde von geflüchteten Menschen ist es sich hier zurechtzufinden. Wir hören zu und suchen nach Lösungen.

Anshela Berkovskaja

Berkovskaja: „Derzeit sind es besonders viele Menschen, die aus der Ukraine vor dem Krieg geflüchtet sind, die bei uns Hilfe suchen. Wir bemühen uns um schnelle, möglichst unkomplizierte Lösungen, beispielsweise mit Soforthilfen wie bedarfsbezogene Sachleistungen für Kleidung, Nahrungsmittelgutscheine, Hygieneartikel usw. Bei dringendem Bedarf gibt es finanzielle Individualhilfen, sollte jemand in Zusammenhang mit seiner Unterkunft in Not geraten sein.“

Die Mitarbeiter:innen der Sozialberatung versuchen, auch Perspektiven aufzuzeigen. Mit der Vermittlung an die passenden Einrichtungen für Sprachkurse, Kinderbetreuung oder mögliche Arbeitsstellen konnte viel an Verzagtheit und Ängsten abgefedert werden. Oft sind es nur vermeintliche Kleinigkeiten, die großes bewirken: „Kürzlich war eine junge Frau, die täglich mit ihrem Mann in der Ukraine telefoniert, bei uns. Sie war ganz verzweifelt, weil ihr Handy-Aufladekabel plötzlich kaputt geworden ist,“ berichtet Berkovskaja. „Wir konnten der Frau mit einem einzigen Tipp, wo man sowas günstig herbekommt, ganz rasch helfen und ihr zumindest eine, von vielen Sorgen nehmen.“

Die eigene Geschichte, und was daraus geworden ist

Die zwei Diakonie-Mitarbeiter:innen sind sich in einem Punkt ganz sicher: „Bei jedem Menschen, dem wir beraten, begegnet uns immer ein wenig die eigene Geschichte und das, was daraus geworden ist. Wir wären nicht hier, wenn uns niemand geholfen hätte. Und genau das ist es, was wir jetzt an andere weitergeben möchten.“

Eine gruppe von Menschen sitzt bei Kaffee und Kuchen um einen Tisch.
Gemeinsam die Zukunft gestalten! / © Nadja Meister

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