Allianz „Gelb Blau Schladming“ setzt sich für Kriegsflüchtlinge ein
- News
An einem gemeinsamen Strang ziehen alle Beteiligten, wenn es darum geht, Menschen aus der Ukraine zu unterstützen. Die Initiatoren des Projekts möchten Geflüchteten über die erste schwierige Phase nach ihrer Ankunft hinweghelfen und ihnen eine Perspektive geben. Viele Menschen, die sich auf der Flucht befinden, haben traumatisierende Erfahrungen hinter sich, müssen um ihre Familie bangen und stehen in Österreich sehr oft vor Hürden – in sprachlicher und bürokratischer Hinsicht.
Grundversorgung sichert tägliches Leben
Rechtlich betrachtet, ist die Lage für Geflüchtete aus der Ukraine eindeutig: Hilfs- und schutzbedürftige Menschen, die in Österreich um Schutz ansuchen, erhalten im Rahmen der Grundversorgung die notwendige Unterstützung, um Grundbedürfnisse ihres täglichen Lebens decken zu können. In der Praxis gibt es allerdings bürokratische Hürden, die es erst zu überwinden gilt, bevor die Familien zu ihrer Unterstützung kommen. Darüber hinaus gibt es zu den Themen Kindergarten und Schule vieles zu klären, um geflüchtete Kinder in das österreichische Schulsystem zu integrieren und ein völlig konträres Sozial- und Gesundheitssystem lässt bei den Betroffenen Fragen aufkommen.
Die Arbeitsgemeinschaft „Gelb Blau Schladming“ hat diese Not erkannt und bietet ihre Unterstützung an, indem sie staatliche Grundversorgung für die geflüchteten Menschen organisiert und sicherstellt - gemeinsam mit der Hilfe von zehn Quartiergebern in der Region und einem Netzwerk von „Menschen guten Willens“.
Viele Hände unterstützen das Projekt
Für die Gesamtkoordination des Projekts ist Kurt Pfleger vom Rotary Club Schladming verantwortlich, die Administrationsarbeit leistet das Diakoniewerk. Die medizinische Unterstützung und Hilfeleistung in der Klinik Diakonissen Schladming wird durch Betriebsdirektor Diakon Hannes Stickler sichergestellt und koordiniert. Vor allem Schutzsuchende mit komplexer Krankengeschichte werden von der Klinik umgehend untersucht, diagnostiziert und behandelt. „Wenn beherzte Menschen zusammenhalten, kann man viel bewegen“, ist Stickler überzeugt.
Derzeit ist in der Region viel Solidarität für die geflüchteten Menschen spürbar: Das braucht es auch, denn auch kleinere Dinge des Alltags müssen organisiert werden. Der Vital-Sozial Markt Schladming hilft mit Lebensmitteln aus, und die Bruderlade Schladming übernimmt pflegerische Unterstützung. Ende April wurden vom Diakoniewerk zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen mit Fremdsprachenkenntnissen eingestellt. Vier freiwillige Mitarbeiterinnen haben zusätzlich ihre Sprachkenntnisse hilfreich eingesetzt und somit Sprachbarrieren überwunden.
Über eines sind sich die Organisatoren einig: Hilfe wird nicht nur akut, sondern auch langfristig nötig sein: „Die Menschen brauchen uns, wir werden daher die Unterstützung so lange wie möglich anbieten. Wir tun alles dafür, das bestehende Netzwerk vieler helfender Menschen aufrecht zu halten“, erklärt Kurt Pfleger. Sicher ist, dass bis dahin jede Hilfe dankend angenommen wird. Sach- und Geldspenden helfen den Menschen außerdem dabei, ihrem Alltag eine neue Perspektive zu geben und die Zeit zu überbrücken, bis der Krieg hoffentlich in naher Zukunft ein Ende finden wird.