Von der Asylwerberin zur Fachsozialbetreuerin im Haus für Senioren Mauerkirchen
- News
Anlaufstelle Haus für Senioren Mauerkirchen
Geboren in Aserbaidschan, musste Zumrud Rashidova 2016 gemeinsam mit ihrer Familie die Heimat aufgrund politischer Gründe verlassen. Ihre erste Anlaufstelle in Österreich: Mauerkirchen. Möglichst schnell eine Arbeit zu finden und dafür Deutsch zu lernen, war Zumrud in den ersten Wochen in Österreich das Wichtigste. Der Austausch mit Menschen half ihr, die Sprache besser zu lernen. Über Vermittlung des Regionalleiters des Diakoniewerks im Innviertel begann sie, Menschen im Alter im Haus für Senioren Mauerkirchen regelmäßig zu besuchen.
Endlich fühlte ich mich nicht mehr nutzlos, ich konnte jemanden helfen, statt nur zu Hause zu sitzen und nichts zu tun.
Ausbildung zur Fachsozialbetreuerin Altenarbeit
2019 öffnete ein neues Gesetz die Türen für asylsuchende Menschen, im Sozialbereich tätig zu werden. Zumrud Rashidova nutzte die Chance: Sie absolvierte die Ausbildung zur Fachsozialbetreuerin Altenarbeit (FSBA) an der Schule für Sozialbetreuungsberufe des Diakoniewerks in Mauerkirchen – ein Wendepunkt in ihrem Leben. Vorerst arbeitete sie in einem Alten- und Pflegeheim eines anderen Trägers, seit Jänner 2025 nun (wieder) im Haus für Senioren Mauerkirchen.
Für sie ist es wichtig, dass sich die Menschen im Haus für Senioren so wohl wie möglich fühlen, fast wie zu Hause. „Ich versuche, eine Atmosphäre der Wärme und es Vertrauens zu schaffen.“ In der Pflege zu arbeiten, weckt bei Zumrud Rahidova Erinnerungen. „Da ich selbst bei meiner Großmutter aufgewachsen bin, fühlt es sich oft so an, als wäre sie auch unter uns, wenn ich mit den älteren Damen plaudere oder gemeinsam etwas unternehme. Ich kann mich gut in die Gefühle der Menschen im Alter hineinversetzen“.
Ob ihre persönlichen Erlebnisse ihre Einstellung in der Pflege beeinflusst haben?
Wenn man selber alles zurücklassen musste, will man einfach nur etwas bewirken.
Pflege ist vielfältig
Für Zumrud ist Pflege weit mehr als nur körperliche Pflege: „Es geht auch darum, zuzuhören, und Gespräche zu führen, um die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner:innen zu verstehen.“ Natürlich sei es nicht immer leicht, die Wünsche der Menschen im Alter zu verstehen, besonders bei Menschen mit einer Demenz. Dennoch würde sie den Pflegeberuf jederzeit wieder wählen. „Ich weiß, viele werden sagen, dass dieser Beruf körperlich und seelisch sehr anspruchsvoll ist, sogar eine schwere Arbeit. Aber für mich ist es eine Arbeit mit viel Sinn, die mir ermöglich, wirklich etwas zu bewirken und Menschen zu helfen.“
Wir feiern am 12. Mai den Internationalen Tag der Pflege und wollen die wertvolle Arbeit sichtbar machen, denn #pflegeistvielfalt, #pflegeistmehr, #pflegeistschön.