Wenn Präzision zur Stärke wird - Wie Menschen mit Behinderungen die digitale Welt erobern!
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Digitale Teilhabe, ganz praktisch
Im Mittelpunkt stand die Bildannotation. Das genaue Kennzeichnen und Beschreiben von Bildern, damit KI-Systeme lernen, Inhalte zu erkennen. Eine Arbeit, die viel Konzentration, Ausdauer und Genauigkeit braucht. Genau diese Stärken bringen viele Menschen im Autismusspektrum mit.
In einem begleiteten Lernsetting arbeiteten sich die Teilnehmer:innen Schritt für Schritt in die neue Materie ein. Über 190 Bilder wurden analysiert, markiert und beschrieben. Manche Aufgaben erforderten das Kennzeichnen von bis zu 45 Objekten. Eine echte Herausforderung, die viele mit Bravour meisterten.
Markus Wurm, Corporate Expert bei Kapsch TrafficCom, erklärt die Beweggründe für die Zusammenarbeit mit dem Verein und dem Diakoniewerk: „Diese Arbeit wird häufig in Billiglohnländer ausgelagert, wo unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen qualitativ minderwertige Resultate erzielt werden. Unser Ansatz ist, die Leute in Österreich anzustellen und auf hohe Qualität zu setzen, was sich auch in den Ergebnissen der Arbeit des Teams zeigt. Das ermöglicht Menschen mit Autismus, einen vollwertigen Arbeitsplatz zu finden, stützt den Wirtschaftsstandort Österreich und stärkt uns als Unternehmen.“
Die Datenannotation war wie ein neues Abenteuer für mich. Ich habe gemerkt, dass ich Dinge schaffen kann, die ich vorher nicht kannte.
Wenn Digitalisierung zur Chance wird
„Menschen mit Behinderungen brauchen oft nur die Gelegenheit, ihr Potenzial zu zeigen“, sagt Alexandra Brandstetter, Projektleiterin und Regionalleitung Behindertenarbeit im Diakoniewerk. „Dieses Projekt hat viele solcher Momente sichtbar gemacht.“
Und tatsächlich: Viele der Teilnehmer:innen entdeckten Fähigkeiten, die zuvor kaum sichtbar waren: Geduld, Genauigkeit, Interesse an Technik. Für manche war es der Beginn eines neuen Lernwegs, für andere einfach eine wertvolle Erfahrung, die Selbstvertrauen schenkte. Auch Projektpartner Martin Hartl vom Verein Responsible Annotation zeigt sich beeindruckt: „Mit welcher Freude und Ausdauer die Teilnehmer:innen gearbeitet haben, war großartig. Einige wollten nach Ende des Trainings sogar weiterüben!“
Zukunft inklusive
Was bleibt, ist mehr als nur ein erfolgreiches Pilotprojekt. Es ist ein Beispiel dafür, wie digitale Teilhabe konkret werden kann und wie Menschen mit Behinderungen ihr Talent auch in neuen, technologischen Feldern einsetzen können. Denn wenn Präzision, Geduld und Neugier auf digitale Möglichkeiten treffen, entsteht Zukunft: Schritt für Schritt, Klick für Klick.
Die Verbindung von Digitalisierung und Inklusion eröffnet neue Perspektiven - für unsere Klient:innen, aber auch für uns als Organisation!
Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter Anbieter von Verkehrslösungen für nachhaltige Mobilität, mit Projekterfolgen in mehr als 50 Ländern. Innovative Lösungen in den Anwendungsbereichen Maut, Mautdienstleistungen, Verkehrsmanagement und Demand Management tragen zu einer gesünderen Welt ohne Staus bei.
Wer näher in das Thema einsteigen möchte: Alexandra Brandstetter, Martin Hartl und Markus Wurm waren dazu zu Gast im Podcast DIA-LOG