26. Diakonie-Dialoge: Mit Vielfalt, Sinn, Humor und Selbstfürsorge gut durchs Berufsleben in der Seniorenarbeit

  • Pressemitteilung
30. September 2022
SALZBURG. Bei den heurigen Diakonie-Dialogen boten die Referent:innen Ansätze, wie und was jede:r selbst zu einem gesunden Berufsalltag in der Seniorenarbeit beitragen kann. Die Dringlichkeit einer umfangreichen System-Reform kann das selbstverständlich nicht ersetzen.

Eröffnung der Diakonie-Dialoge 2022 in Salzburg

Die Pflege und Betreuung von Menschen im Alter ist eine sinnbietende und erfüllende Aufgabe. Doch für viele Mitarbeiter:innen sind die Grenzen der Belastbarkeit erreicht, es braucht ein langfristiges Umdenken und eine System-Reform.

„Die künftige Sorgearbeit muss sich grundlegend wandeln. Das bedeutet, die starren Versorgungssäulen mobile Dienste und Pflegeheime aufzubrechen und das Angebot um sozialräumliche und individuelle Angebote zu erweitern. Neue Formen eines Hilfemixes treffen viel genauer die Bedürfnislagen alter Menschen und auch der Mitarbeiter:innen“, fordert Daniela Palk, Vorständin im Diakoniewerk, in ihrer Eröffnungsrede der 26. Diakonie-Dialoge am 29. September in St. Virgil.

Am Weg zum erfüllenden Berufsleben in der Seniorenarbeit

Neben grundlegenden Veränderungen der Rahmenbedingungen braucht es auch Werkzeuge, mit denen Mitarbeiter:innen selbst ein gesundes und erfüllendes Berufsleben gestalten können. Referent Harald Pichler bekräftigt, dass Menschen herausfordernde Situationen leichter überwinden, wenn sie diese verstehen, selbst diese Situation gestalten können und die Sinnhaftigkeit behalten. Wichtig ist dabei auch, den eigenen Fokus nicht nur auf das Negative zu setzen. „Wir dürfen den Gestaltungsfreiraum, den wir haben, nicht übersehen“, berichtet er. Selbst etwas bewirken zu können, sei es auch noch so klein, stärkt die Menschen.

Das bestätigt auch Karla Kämmer in ihrem Vortrag. Sie erklärt, dass Menschen in stressvollen Situationen oder Krisen zu veralteten Konzepten neigen können. Im unternehmerischen Kontext seien daher besonders die Führungskräfte gefordert, mit Hoffnung und Zuversicht ein professionelles Handeln im gegebenen Rahmen zu ermöglichen. Das Erkennen der Teamrollen, das transparente Verteilen von Aufgaben und Verantwortungen tragen wesentlich dazu bei. „Wir müssen besonders auch darauf schauen, was hat gut geklappt, und positives Denken einüben. Dann kommen wir weg von einer Kultur der Angst und Enge“, sagt Kämmer.

Mehr Mut und Humor im Pflegealltag

Um die Sorgenfalten zu reduzieren, plädiert Nicole Bachinger-Thaller in ihrem Beitrag dafür, mutig zu sein und Neues auszuprobieren: „Es gibt neue Konzepte wie das Drei-Welten-Modell im Demenzbereich, es gibt Sensortechniken, die unsere Mitarbeiter:innen unterstützen können. Probieren wir aus, ob und wie uns diese Vielfalt an neuen Ideen im Alltag entlasten und uns Ressourcen schaffen kann.“

Für Lachfalten sorgte am Ende der Tagung Sepp Fennes mit seinem aktiv gestalteten Beitrag zur Wichtigkeit von Humor im Pflegealltag. „Humor passiert im Moment und wirkt sehr entlastend“, weiß Fennes. Dabei ist viel Einfühlungsvermögen gefragt und er muss der Situation angemessen sein. Er bricht Tabus und auch das Leid, ist Fennes überzeugt. Er rät, nicht auf das Lachen zu verzichten, es gezielt auch zu üben und zuzulassen, wenn es auch nicht immer politisch korrekt ist.

Tipp: Die Präsentationen zum Nachlesen finden Sie unter diakonie-dialoge.at. Nächste Woche finden Sie dort auch die Audio-Beiträge zu den einzelnen Vorträgen.

Ihre Ansprechperson zu dieser Pressemitteilung

Mag.a Elisabeth Braunsdorfer
Kommunikation & PR, Diakoniewerk Salzburg und Tirol