30.April - Tag der Arbeitslosen: Asylsuchende sollen endlich arbeiten dürfen!

  • Pressemitteilung
28. April 2015

Diakonie fordert Arbeitsmarktöffnung für AsylwerberInnen in Österreich



„Am 30.April, dem Tag der Arbeitslosen, denken wir an jene Menschen, die in Österreich keiner Beschäftigung nachgehen können. Am 1.Mai, feiern wir jene, die arbeiten. Und dennoch gibt es noch immer welche, denen der Zutritt zum Arbeitsmarkt überhaupt versperrt bleibt," weist Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich, auf die Situation von Asylwerbern und Asylwerberinnen in Österreich hin. „Arbeit als Menschenrecht muss auch für Asylsuchende in Österreich gelten – unser Vorschlag ist, nach längstens sechs Monaten einen uneingeschränkten Zugang zu gewähren."



Auch der Zugang zu Schule und Weiterbildungen soll für Asylsuchende geöffnet werden. Denn derzeit sind die Menschen zum Nichtstun verurteilt. „Das Nichtstun nagt, genauso wie das Nicht-für- sich-selbst-sorgen-Können, am eigenen Selbstbewusstsein – ein Gefühl, das arbeitslose Menschen nur zu gut kennen. Einer eigenen Arbeit nachzugehen bedeutet nicht nur Wertschätzung und Anerkennung von anderen, sondern auch Respekt vor sich selbst zu haben," so Chalupka.



Derzeit sind fast 34.000 Menschen in Grundversorgung de facto vom Zugang zum Arbeitsmarkt ausgeschlossen. Viele davon könnten einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen und damit für sich selbst und für ihre Angehörigen sorgen. Doch auch im aktuellen Regierungsprogramm findet sich kein Hinweis auf die Öffnung des Arbeitsmarktes. „Es ist unvernünftig, dass hier mitgebrachte Kompetenzen brach liegen gelassen werden und gleichzeitig auch Vorurteilen Vorschub geleistet wird. Eine möglichst schnelle Integration in den Arbeitsmarkt ist letztlich auch für das weitere gute Zusammenleben aller Menschen in Österreich entscheidend, " so Chalupka, der vorschlägt, sich an Deutschland, Finnland oder Schweden zu orientieren, wo Asylwerber bereits nach weniger als sechs Monaten uneingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt haben.