#AbschiebestoppSofort: Welle der Solidarität für Hossein K.

  • Pressemitteilung
11. November 2019
Die Geschichte von Hossein K. sorgt weit über Schladming hinaus für Entsetzen und Empörung. Eine gewaltige Welle der Solidarität ist die Folge

Die Geschichte von Hossein K. sorgt weit über Schladming hinaus für Entsetzen und Empörung. Eine gewaltige Welle der Solidarität ist die FolgeHossein K. macht in einem Krankenhaus in Schladming seine Lehre als Betriebselektriker. Letzten Donnerstag erreichte uns die Nachricht aus unserem Diakonissen-Krankenhaus in Schladming, dass unser Lehrling Hossein K. bei einem Termin am Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl festgenommen wurde.



Diese Woche wird Hossein wahrscheinlich abgeschoben – nach Afghanistan. Und das, obwohl sich vor kurzem alle Parteien darauf geeinigt haben, dass Asylwerber ihre Lehre in Zukunft abschließen dürfen.



Das heißt im Klartext: Gut integrierte Lehrlinge werden weiter abgeschoben. Die Diakonie fordert einen sofortigen Abschiebestopp für Lehrlinge.

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„Hossein war bestens integriert und ein sehr fleißiger und ruhiger Mitarbeiter", erklärt der Betriebsdirektor des Diakonissen-Krankenhauses in Schladming, Hannes Stickler.



„Niemand hier kann verstehen, warum keine Lösung für Hossein und das Lehrlingsproblem insgesamt gefunden wird. Wir brauchen engagierte Lehrlinge wie ihn!"

„Ich schließe mich der Bitte der Pfarrgemeinde Schladming nach einem Abschiebestopp und Bleiberecht für Hossein K. an. Mein Herz und mein Gebet ist bei der evangelischen Pfarrgemeinde in Schladming, die Hossein K. bei sich aufgenommen und in jeder Phase transparent mit den Behörden kommuniziert hat," meldet sich Bischof Chalupka zu Wort.In Afghanistan erwartet Hossein der sichere Tod, denn Hossein gehört der in Afghanistan verfolgten Gruppe der Hazara an, erzählt seine Patin Regina Höfer:



„Hossein ist im Iran geboren, nur aufgrund der Staatsbürgerschaft seines Vaters ist er Afghani. Er ist seit einem Jahr auf dem Weg zum Christentum, mein Mann und ich haben ihn auf dem Weg immer begleitet, und wenn er jetzt zurückkommen würde, würde er als Ausländer erkannt, und Christen werden in Afghanistan verfolgt."

Monika Missethon berichtet über die Mahnwache in Vordernberg:



"Um 19h hatten sich rund 30 Leute vor dem Anhaltezenzrum Vordernberg versammelt, um ein Zeichen für Mitmenschlichkeit unabhängig von Nationalität und Ethnie zu setzen. Ein Zeichen für die Forderung nach Fairness bei Asylämtern und Behörden und ein Zeichen für die Forderung nach einem Bleiberecht für gut integrierte Menschen, wie Hossein K. es einer ist.



Die Mahnwache für den jungen, von Abschiebung bedrohten Mann, wurde abgehalten, um den Verantwortlichen zu signalisieren, dass ihre Vorgangsweise im besagten Fall inakzeptabel erscheint und mehr Mitmenschlichkeit bei so schwerwiegenden Entscheidungen gewünscht wird.

Es wurde bei Minusgraden gebetet, gesungen und darüber gesprochen, wie einfach alles sein könnte, wenn anstelle von menschenverachtender Hetze und Panikmache die so gerne zitierten christlichen Werte wieder in den Vordergrund gerückt werden würden."