AMS Kompetenzcheck bringt bemerkenswerte Ergebnisse

  • Pressemitteilung
12. Januar 2016

Diakonie fordert Integrationsoffensive



„Spätestens jetzt, wo die Studie zum Kompetenzcheck des AMS zeigt, dass viele der Menschen, die aus Syrien und dem Iran nach Österreich geflüchtet sind, sehr gut ausgebildet sind, muss mit den Vorschlägen zu einer Desintegrationspolitik Schluss sein", betont Diakonie Direktor Michael Chalupka. „Denn das Ziel der allermeisten Flüchtlinge ist, so rasch wie möglich selbst für sich und ihre Familie sorgen zu können."



Gerade den gut ausgebildeten unter den Flüchtlingen fehlt nicht viel, um nach ihrer Asylanerkennung bald wieder arbeiten zu können. Leistbarer Wohnraum, Starthilfeprojekte, die bei den ersten Integrationsschritten behilflich sind, Sprachkurse, Job-Coaching, mit Hilfestellungen bei der Arbeits- und Wohnungssuche müssen deshalb ab sofort im Vordergrund stehen. Denn Fakt ist: „Da hilft keine Kürzung der Mittel zum Lebensunterhalt, da helfen nur die Intensivierung der Integrationsbestrebungen und die Schaffung leistbarer Angebote", so Chalupka.



Wenn, so wie es derzeit der Fall ist, sehr viele Menschen in Österreich Schutz suchen, muss die möglichst rasche Selbsterhaltungsfähigkeit oberste Priorität haben. Das bisherige Konzept, erst nach der Anerkennung Deutschkurse und Integrationsleistungen zu gewähren, ist in der derzeitigen Situation mehr als kontraproduktiv, weil es die Bezugsdauer der Mindestsicherung verlängert. Die Kurse sollten daher bereits während des Asylverfahrens stattfinden.



Aber auch um das Grundversorgungssystem zu entlasten und um dieses wieder menschenwürdiger zu gestalten, wäre ein Arbeitsmarktzugang bereits während des Asylverfahrens dringend nötig. Deutschland etwa, lässt Asylsuchende bereits nach 3 Monaten arbeiten.



„Das Ziel muss sein, nur Menschen finanziell zu unterstützen, die sich nicht selbst erhalten können und für jene die es könnten, aber bisher nicht dürfen, die bürokratischen Hürden umgehend zu beseitigen", so Chalupka abschließend.