Asyl: Konstruktive Vorschläge der NGOs blieben ungehört

  • Pressemitteilung
03. Juni 2015

Diakonie fordert: Krise bewältigen, Menschen schützen, Sofortmaßnahmen einleiten



Mit Unverständnis reagiert Diakonie Direktor Michael Chalupka darauf, dass die konstruktiven und lösungsorientierten Vorschläge der Flüchtlingshilfe-Organisationen weitgehend ungehört blieben, und es keine Antwort der Verantwortlichen gibt. Stattdessen scheinen die verantwortlichen Behörden weiter „Schwarzer Peter" zu spielen und sich gegenseitig die Schuld an der Unterbringungskrise zuzuschieben.



Das führt dazu, dass sich das Bild einer unlösbaren, quasi „schicksalhaften" Krise immer mehr verfestigt und dadurch Ängste geweckt werden, dass die Politik der Krise nicht mehr Herr werden kann.



„Es ist an der Zeit, Lösungen umzusetzen, die sowohl bestehende Aufnahmestrukturen entlasten, als auch neue Unterbringungsmöglichkeiten schaffen würden", so Michael Chalupka, der erneut auf die sechs Lösungsvorschläge der NGOs verweist:





Sofortige Übernahme sämtlicher Unbegleiteter Minderjähriger Flüchtlinge (UMF) in die Verantwortung der Kinder- und Jugendhilfe der Bundesländer zu den gleichen Unterbringungsstandards wie für österreichische Kinder.

 

Sofortige Anhebung der Tagsätze für  organisierte Quartiere auf 25 Euro

 

Sofortige Angleichung der Kostenersätze für privat Wohnhafte an jene der organisierten Quartiere, damit Asylsuchende am Wohnungsmarkt selbst Unterkünfte finden können.

 

Sofortige Bereitstellung von Wohnraum für Asylberechtigte und subisdiär Schutzberechtigte sowie entsprechender flächendeckender Integrationsangebote.

 

Sofortige Öffnung des Arbeitsmarktes für Asylsuchende, die bereits länger als 6 Monate im Asylverfahren sind.

 

Planung und Notfallsmanagement:  Um zukünftigen Engpässen in der Unterbringung und Betreuung zu begegnen, braucht es eine vorausschauende Planung und entsprechende Reservekapazitäten sowie mehr Flexibilität bei der vorübergehenden Nutzung von Nicht-wohnraumgewidmeten Objekten in angespannten Unterbringungssituationen. Eingerichtet werden soll ein zentrales Register leerstehender Quartiere.