Brot für die Welt am Aschermittwoch: Evangelischer Bischof Bünker zeigt die Wichtigkeit eines achtsamen Umgangs mit Nahrungsmitteln auf

  • Pressemitteilung
24. Februar 2017
In der Passionszeit das eigene Konsumverhalten einem kritischen Blick unterziehen

In der Passionszeit das eigene Konsumverhalten einem kritischen Blick unterziehenAllein in Österreichs Haushalten landen jährlich 366.700 Tonnen Lebensmittel und Speisereste im Müll, belegt eine Studie des Ökologie-Instituts aus dem Jahr 2016. „Das hat katastrophale ökologische Folgen, die wir an unsere künftigen Generationen weitergeben", betont der evangelische Bischof Michael Bünker anlässlich der kommenden Fastenzeit. Bereits jetzt übersteigt unser Lebensstil die Kapazitäten der Erde. „Würden alle Menschen so leben wie wir ÖsterreicherInnen, bräuchten wir drei Erden", so der Bischof. Während wir in Österreich durchschnittlich ein Viertel der gekauften Lebensmittel entsorgen, sind weltweit beinahe zwei Milliarden Menschen von Hunger und Mangelernährung betroffen", zeigt der Schirmherr von Brot für die Welt die aktuelle Problematik auf.



Freiheit und Verantwortung



„Freiheit und Verantwortung" sind die Leitmotive der Feiern zum 500-jährigen Reformationsjubiläum, das die Evangelischen Kirchen heuer begehen. An diese Grundprinzipien erinnert Bischof Bünker auch in Bezug auf den täglichen Umgang mit Nahrungsmitteln: „Aus unserer Freiheit zu wählen, welche und wie viele Lebensmittel wir kaufen, erwächst natürlich zugleich auch unsere Verantwortung für die daraus entstehenden Konsequenzen", so der Bischof, dem die Thematik der Entwicklungszusammenarbeit seit jeher ein wichtiges Anliegen ist.



206.000 Tonnen des Nahrungsmülls in Österreich könnten vermieden werden, wenn genau geplant würde und nur so viel gekauft, wie tatsächlich gebraucht wird.

Der Wert dieser Abfälle bemisst sich auf 1,3 Milliarden Euro im Jahr – damit könnte Brot für die Welt in afrikanischen Ländern 92 Millionen Familien mit dürreresistentem Saatgut versorgenAuch durch einen bewussteren und mäßigeren Fleischkonsum kann der Ressourcenverbrauch maßgeblich reduziert werden. Österreich belegt in Punkto Fleischkonsum einen Spitzenplatz auf der Weltrangliste. Um ein Kilogramm Fleisch zu erzeugen werden, je nach Tierart und Haltungsform, 6 – 16 Kilogramm Futtermittel benötigt.



Österreich muss die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen verankern!



Den Weg in eine nachhaltige Zukunft und eine gerechtere Welt könnten die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDG´s) weisen, die im September 2015 in Österreich in Kraft getreten sind. „Leider fehlt hierzulande noch immer - anders als in anderen Staaten - der Umsetzungsplan und die Strategie", kritisiert Bischof Bünker, und er appelliert an die Regierung, sich unverzüglich deren Umsetzung, mit dem obersten Ziel „der Beendigung der extremen Armut in allen Formen und überall in der Welt", zuzuwenden.



In den Projekten von Brot für die Welt wird Armut und Hunger bekämpft, indem nachhaltige kleinbäuerliche Landwirtschaft gefördert wird. So können Menschen der Armut entkommen und ein selbstbestimmtes Leben in Würde führen.

Wenn wir bewusst weniger verschwenden, und stattdessen in die Zukunft jener Menschen investieren, die es am nötigsten brauchen, machen wir die Welt zu einem besseren Ort