Chalupka: Vorsorgedialog ist wichtiges Instrument in der Hospizarbeit

  • Pressemitteilung
19. November 2014

Diakonie fordert Finanzierung von umfassenden Schulungen in Alten- und Pflegeheimen



„Wir wissen, dass 90 % aller Österreicherinnen und Österreicher in Institutionen wie Krankenhäuser und Alten- oder Pflegeheimen sterben. Deshalb ist es besonders wichtig, dass bei diesen Formen der Altenarbeit angesetzt wird. Aus unserer Erfahrung im Burgenland sehen wir, dass der Vorsorgedialog dabei ein wichtiges Instrument sein kann," berichtet Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich. „Dass dieses Projekt jetzt österreichweit seitens des Dachverbandes Hospiz forciert werden soll, ist erfreulich. Ich hoffe, dass der Vorsorgedialog als Instrument in der Hospizarbeit gut angenommen wird."



Der Vorsorgedialog besteht aus einem oder mehreren Gesprächen im Alten- und Pflegeheim, in denen die Wünsche der Personen in ihrer letzten Lebensphase ermittelt und schriftlich festgehalten werden. Anwesend sind dabei die Person mit Pflegebedarf, der oder die HausärztIn, die Pflegedienstleitung des Hauses, weiteres Personal sowie die Angehörigen. So können im Ernstfall die sehr persönlichen Wünsche des sterbenden Menschen berücksichtigt werden.



Nicht nur die Vorsorgedialoge, auch die umfassende Schulungen des Personals der Altenheime, wo jeder und jede, beginnend beim Koch und der Gärtnerin, über die Pflegehilfen bis hin zur Heimleitung, zum Thema Hospiz informiert werden, ändern das Bewusstsein. „Unwissen und stressbedingte Situationen verleiten dazu, Menschen in ihrer letzten Phase unnötige Behandlungen aufzuerlegen," erläutert Marc Seper, Geschäftsführer der Diakonie Südburgenland. „In unserem Haus in Oberwart hat sich gezeigt, dass bis zu zwei Drittel weniger Krankenhauseinweisungen getätigt wurden – dies drückt den Wunsch der sterbenden Personen aus, in ihrer vertrauten Umgebung verbleiben zu können." Diese Schulungen können in jedem Altenheim durchgeführt werden, jedoch fehlt es oft an der Finanzierung. „Manche Bundesländer kümmern sich mehr um Hospiz- und Palliativarbeit als andere. Wir fordern daher eine flächendeckende Finanzierungen für diese so wichtigen Initiativen," so Chalupka.



Die Diakonie beteiligt sich auch über die Hospiz- und Palliativversorgung hinaus an der Debatte um die „Würde am Ende des Lebens".



Hier finden Sie die Stellungnahme der Diakonie zur Debatte "Würde am Ende des Lebens", die im Rahmen der parlamentarischen Enquete erstellt wurde: