Diakonie: Recht auf Hilfe für Jugendliche auch über 18 Jahren!

  • Pressemitteilung
01. Dezember 2016
An jedem Tag im Advent ein Vorschlag, der Zukunft ermöglicht: Kein Kind allein lassen. Begleitung wirkt stark präventiv und beugt Abstürzen vor.

An jedem Tag im Advent ein Vorschlag, der Zukunft ermöglicht: Kein Kind allein lassen. Begleitung wirkt stark präventiv und beugt Abstürzen vor.„An jedem Tag im Advent ein Vorschlag, der Menschen Zukunft ermöglicht", so beginnt die Diakonie heute am 1.Dezember mit dem ersten von 24 Vorschlägen, die "24 Mal Menschen Zukunft ermöglichen". Wir können etwas tun gegen Schwarzsehen und Hoffnungslosigkeit.



„Jugendliche mit schwieriger Lebensgeschichte brauchen Begleitung und Betreuung über das 18. Lebensjahr hinaus", so Diakonie Sozialexperte Martin Schenk. Auch in einer Familie endet die Sorge und Unterstützung nicht einfach mit dem 18. Geburtstag. „Derzeit hängt eine Verlängerung der Jugendhilfe über die Volljährigkeit hinaus von vielen, oft willkürlichen Entscheidungen ab – und das ist noch dazu

in jedem Bundesland anders. Das ist absolut unfair - gerade jungen Menschen gegenüber, die sich mit einer schweren Last auf ihren Weg in die Selbstständigkeit machen müssen. Diese Begleitung wirkt auch stark präventiv und beugt Abstürzen vor, wie wir aus anderen europäischen Ländern wissen.", so Schenk.

Patrick kommt mit 6 Jahren in eine Wohngemeinschaft. Er verbringt seine Kindheit und Jugend in dieser neuen Familie. Hier baut er Beziehungen auf und ist in das soziale Umfeld integriert. Aufgrund seiner frühkindlichen Belastungen und vielen sozialen Schwierigkeiten kommt er erst mit sieben Jahren in die Schule. Nach Beendigung der Schulpflicht mit 16 Jahren beginnt er eine integrative Berufsausbildung - eine verlängerte Lehre, die vier Jahre dauert.



Sebastian wird also erst mit 20 Jahren seinen Lehrabschluss machen. Gibt es die Möglichkeit von 18+ nicht, muss er die Wohngemeinschaft im zweiten Lehrjahr verlassen und, da er nicht nach Hause kann, alleine wohnen. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass er ohne Unterstützung den Lehrabschluss schaffen wird.



Jugendliche, die niemanden haben, der für sie sorgt, müssen dieselben Chancen erhalten wie jene Kinder, die in Familien aufwachsen dürfen. Es hat mehrere negative Effekte, Jugendliche, die Unterstützung brauchen, mit vollendetem 18. Lebensjahr allein zu lassen. Mangelnde Betreuung und Hilfe für benachteiligte junge Menschen erzeugen soziale und gesellschaftliche Kosten: kein Job, Abdriften in schlechte Verhältnisse, höheres Krankheitsrisiko.



„Deshalb setzen wir uns massiv dafür ein, dass junge Menschen auch über den 18. Geburtstag hinaus noch einen Rechtsanspruch auf Kinder- und Jugendhilfe haben", so die Diakonie nach dem Motto: Angst nehmen, Hoffnung geben – Spaltung verhindern, Mut machen, #Hoffungsträger werden!



24mal Ja! - An jedem Tag im Advent ein Vorschlag, der Menschen Zukunft ermöglicht