Diakonie zu Weltalzheimertag: Menschen mit Demenz nicht auf ihre Krankheit reduzieren!
- Pressemitteilung
Für die Umsetzung der Demenzstrategie finanzielle Mittel bereitstellen
In Österreich sind etwa 130.000 Menschen an Demenz erkrankt. Bis zum Jahr 2050 wird sich diese Anzahl verdoppeln und auf 270.000 Personen ansteigen. „Das Festhalten an traditionellen mobilen oder stationären Pflege- und Betreuungsformen greift angesichts dieser Entwicklungen zu kurz", so Direktor Michael Chalupka anlässlich des bevorstehenden Weltalzheimertags. „Vielmehr werden neue und flexible Wohn- und Betreuungsformen benötigt, um auf die Bedarfe von Menschen mit Demenz zu reagieren sowie deren soziale Integration zu fördern, führt Chalupka weiter aus.
Bedarfsorientierte und gemeindenahe Angebote sind geeignet, die Inklusion von Menschen mit Demenz zu fördern und wirken Stigmatisierungen entgegen. Seien es Hausgemeinschaften, mobil unterstützte Wohnformen oder Tagesbetreuungsstätten – die Angebote müssen sich am Menschen orientieren und nicht umgekehrt. „Denn Menschen mit dementiellen Erkrankungen benötigen neben medizinischer Versorgung insbesondere soziale Dienstleistungsangebote, die ihnen Unterstützung und Orientierung in ihrer individuellen Lebenssituation bieten", erklärt Michael Chalupka.
Zusätzlich braucht es eine entsprechende Aufklärung der Bevölkerung, denn „Menschen mit Demenz dürfen nicht auf ihre Krankheit reduziert werden, sondern sind ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft", betont Chalupka. Für die Umsetzung der Demenzstrategie des Bundes müssen daher entsprechende finanzielle Mittel in die Hand genommen werden, um auf die zukünftigen Herausforderungen umfassend zu reagieren und den Ausbau bedarfsgerechter Wohn- und Betreuungsformen zu fördern. „Nur so kann Menschen mit Demenz eine qualitätsvolle Betreuung in dieser Lebensphase ermöglicht werden.", appelliert Chalupka abschließend.