Diakonie zu Weltalzheimertag: Tagesbetreuung für Menschen mit Demenz fördern
- Pressemitteilung
Regierungsklausur – Chancen nutzen, Konjunktur durch Pflege stärken
„Das Wirtschaftsforschungsinstitut hat diese Woche seine neue Studie vorgelegt – Tageszentren sind demnach die große Chance für unser Pflegesystem in den kommenden Jahren," reagiert Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich, auf die Forschungsergebnisse. „Besonders für Menschen mit Demenz und deren Angehörige sind Tageseinrichtungen von außergewöhnlicher Bedeutung. So kann Förderung und professionelle Betreuung tagsüber mit dem Wohnen in vertrauter Umgebung vereinbart werden."
Zusätzlich können so Angehörige, und hier vor allem Frauen, tagsüber von ihren Betreuungspflichten freigespielt werden, und einer Erwerbsarbeit nachgehen. „Dies ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern kann auch für die psychische Situation von pflegenden Angehörigen eine entscheidende Rolle spielen," so Chalupka. Zusätzlich sei schon heute die Erwerbsquote von jungen Frauen viel höher als in den vorangegangen Generationen, so dass solche Angebote für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zukünftig ein Muss sein werden.
Laut Statistik Austria nahmen im Jahr 2012 nur knapp 6.000 Menschen ein teilstationäres Angebot der Pflege und Betreuung in Anspruch. Diese niedrigen Zahlen zeigen, dass hier nicht nur großer Aufholbedarf herrscht, sondern auch großes Potenzial brach liegt. „In Zeiten schlechter Konjunktur kann ein Ausbau im Pflegebereich ökonomisches Wachstum bieten, das allen hilft," so Chalupka.
Die Diakonie gibt diese Empfehlung auch der neuen Regierung anlässlich ihrer Klausur am kommenden Wochenende mit: „Im Regierungsprogramm wird davon gesprochen, den Verbleib in der gewohnten Umgebung bestmöglich zu fördern – dies kann eben auch mit Tagesbetreuung erreicht werden. Es ist an der Zeit, moderne Möglichkeiten der Betreuung, die auch für die jüngeren Generationen anschlussfähig sind, umzusetzen," so Chalupka abschließend.