Diakonie zum Asylgipfel: Es braucht wirksame Vorschläge, damit weniger Menschen in Österreich Schutz suchen müssen

  • Pressemitteilung
20. Januar 2016

Beschwörungsformeln allein führen nicht zum Ziel



 „Leider fehlen nach dem heutigen Asylgipfel weiter konstruktive Vorschläge, welche Maßnahmen dazu führen könnten, dass weniger Menschen in Österreich Schutz suchen werden. Ohne geeignete Maßnahmen bleibt die Rede von Obergrenzen und Richtwerten eine magische Beschwörungsformel, die an der Realität zu scheitern droht", betont Diakonie Direktor Michael Chalupka als Reaktion auf die Ergebnisse des heutigen Asylgipfels.



Was es wirklich bräuchte, ist:





 finanzkräftige Hilfe in den Nachbarländern Syriens, wo es nicht nur um die Hilfe zum Überleben geht, sondern wo die Menschen auch Perspektiven, also Bildung und Jobaussichten brauchen, damit sie bleiben können.







Massive Anstrengungen, ein europäisches Aufnahme- und Verteilsystem in Gang zu setzen, sowie legale Wege, um Flüchtlinge nicht auf die Schlepperrouten zu zwingen.

 

„Es braucht auch neue und kreative Ideen, um endlich dahin zu kommen, dass sich auch osteuropäischen Länder bereiterklären, Flüchtlinge aufzunehmen. So könnte Europa zum Beispiel über ein innereuropäisches Resettlement-Programm nachdenken", schlägt Chalupka vor.

 

In Österreich braucht es alle Anstrengung, die Integration zu beschleunigen. Deutschkurse vom ersten Tag an, und die Möglichkeit, sich selbst nach spätestens sechs Monaten durch Arbeit zu erhalten. „Jeder der sich selbst erhalten kann und integriert ist, belastet das österreichische Sozialsystem nicht mehr", so Chalupka.





Vorschläge wie Zurückweisungen an den Grenzen, „Dominoeffekte", um die Krise in Griechenland zu vergrößern, oder die Kürzung der Grundsicherung, die in den letzten Tagen ventiliert wurden, tragen die Gefahr in sich, die illegale Einreise und die Preise für die Schlepper zu erhöhen, und eine verzögerte Integration zu riskieren.