Diakonie zum Tag der humanitären Hilfe: Menschen in Ostafrika nicht im Stich lassen

  • Pressemitteilung
16. August 2017
Die humanitäre Not in Somalia ist längst zur vergessenen Katastrophe geworden.

Die humanitäre Not in Somalia ist längst zur vergessenen Katastrophe geworden. Anlässlich des Tages der Humanitären Hilfe (19.August) erinnert die Diakonie an die Not der Menschen in Somalia. Dort herrscht seit über 20 Jahren Bürgerkrieg. Millionen Menschen haben keinerlei Gesundheitsversorgung, nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Kindersterblichkeit ist hoch, weil leicht vermeidbare Krankheiten wie Durchfall nicht behandelt werden können.



Aber: wo die Not am Größten ist, kann nicht einmal die Humanitäre Hilfe die Menschen erreichen. „Weite Teile von Zentral- und Südsomalia sind für internationale Helfer nicht zugänglich. Unsere Hilfe gemeinsam mit den lokalen Partnern ist nur unter schwierigsten Bedingungen möglich", berichtet Dagmar Lassmann, Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe von der Situation am Horn von Afrika.

Den Menschen fehlt fast alles, was sie zum Leben brauchen: Nahrung, Wasser, ein schützendes Dach über dem Kopf, Sicherheit und ZukunftsperspektivenUnd: Von gelegentlichen Berichten über Anschläge abgesehen findet das Land kaum noch die Beachtung der internationalen Gemeinschaft. Dabei fehlt den Menschen fast alles, was sie zum Leben brauchen: Nahrung, Wasser, ein schützendes Dach über dem Kopf, Sicherheit und Zukunftsperspektiven. „Kommen zyklisch auftretende Naturgewalten wie die seit Monaten vorherrschende Dürre zum Bürgerkrieg noch dazu hat das katastrophale Auswirkungen", erklärt Lassmann. „Die Hoffnung der Menschen lag auf der Regenzeit dieses Frühjahrs, die von April bis Juni dauert. Doch leider ist die Regenzeit vor allem in Zentralsomalia erneut unterdurchschnittlich ausgefallen ist", so die Diakonie Katastrophenhilfe.Die Dimensionen der Not in Zahlen



Die Zahl der auf Humanitäre Hilfe angewiesenen Menschen ist von 5 Millionen im September 2016 auf inzwischen 6,7 Millionen Menschen angestiegen – das ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes. Mehr als 670.000 Menschen sind seit November vor der Dürre in andere Teile des Landes geflohen. Der Staat ist kaum dazu in der Lage, den vielen Millionen Hungernden zu helfen, daher sind die Menschen so dringend auf Hilfe von außen angewiesen. Und erst 2011 war Somalia von einer schrecklichen Hungerkatastrophe betroffen, bei der nach Schätzungen der Vereinten Nationen etwa 260.000 Menschen starben.

Fluchtbewegungen aus der Region in Europa erst Thema, wenn die Flüchtlinge hier ankommen



Nicht besser ist die Situation im Südsudan. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist mittlerweile auf humanitäre Hilfe angewiesen. In ihrer Not fliehen die Menschen Richtung Uganda. „Die öffentliche Debatte in Europa ist noch immer von der sogenannten Flüchtlingskrise bestimmt. Auf der anderen Seite nimmt Europa kaum Notiz von den ungeheuren Fluchtbewegungen, die sich derzeit zwischen dem Südsudan und Uganda abspielen", kritisiert die Diakonie. „Scheinbar müssen die Flüchtlinge erst Europa erreichen, damit sie es auf die hiesige politische Agenda schaffen."

Die größte Katastrophe ist das Vergessen



Es sind vor allem die lang anhaltenden, gewaltsam ausgetragenen Konflikte auf der ganzen Welt, die so gut wie gar nicht wahrgenommen werden. - Blicken wir deshalb auf humanitäre Katastrophe, in der sich die Menschen in Ostafrika finden: Mehr als 20 Millionen Menschen sind vom Hungertod bedroht.



Mehr dazu hier: http://katastrophenhilfe.diakonie.at/vergessene-katastrophen

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