Diakonie zum Welt-Frauentag: Essstörungen keine Chance geben

  • Pressemitteilung
03. März 2015

Wohngruppe Kaya betreut seit 5 Jahren junge Frauen mit Essstörungen in Oberösterreich



„Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 200.000 Frauen in Österreich mindestens einmal in ihrem Leben an Essstörungen erkranken. Sie sind 10 bis 20 mal öfter betroffen als Männer. Wir dürfen Essstörungen als Gesellschaft nicht länger eine Chance geben," appelliert Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich, am internationalen Frauentag. „Mädchen und junge Frauen mit Essstörungen brauchen Hilfestellungen und die Stärkung ihres Selbstbewusstseins. Nur so kann ein positives Selbstbild erreicht werden."



Die Diakonie hat sich bereits vor fünf Jahren dazu entschlossen, eine Wohngruppe für Mädchen und junge Frauen mit insgesamt sieben Plätzen zu eröffnen. „Unsere Wohngruppe mit dem Namen Kaya ist ein einzigartiges Angebot in ganz Österreich. Das Besondere daran ist das umfangreiche Therapieangebot," erläutert Andrea Boxhofer, Geschäftsführung des Diakonie Zentrum Spattstrasse in Linz. „Eine persönliche Ansprechpartnerin kann Vertrauen aufbauen, und so helfen, dass die Mädchen ein gesundes Essverhalten zurück erlangen. Außerdem ist die Betreuung so aufgebaut, dass dem Alltag nachgegangen werden kann – die Mädchen arbeiten oder gehen in die Schule."



Insgesamt zeigt sich ein steigender Bedarf in der Versorgung von Menschen mit Essstörungen. „Wir haben mehr Anmeldungen, als wir derzeit bewältigen können. Die stark steigenden Zahlen zeigen, dass wir Handlungsbedarf haben," so Boxhofer. „Besonders wichtig ist es, einen Fokus auf Prävention und Früherkennung zu legen, mit Programmen an Schulen, Aufklärung und Informationsarbeit." Denn ausschlaggebend für eine Erkrankung sei nicht ein einzelner Grund, sondern meist ein Bündel an Faktoren. Einer dieser Faktoren kann das internalisierte Schönheitsideal einer schlanken Frau sein, das über Massenmedien transportiert wird.



„Die Diakonie möchte am internationalen Frauentag dazu aufrufen, Essstörungen als Probleme von jungen Frauen ernst zu nehmen. Angebote wie die Wohngruppe Kaya müssen österreichweit verfügbar sein," so Chalupka abschließend.



 



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