Diakonie zum Welt-Hospiztag: in Würde sterben ist ein Recht

  • Pressemitteilung
13. Oktober 2017
Hospizbetreuung endlich für alle ermöglichen und absichern

Hospizbetreuung endlich für alle ermöglichen und absichern„Menschen brauchen Betreuung am Ende des Lebens. Diese können sie bei uns in einem stationären Hospiz oder in der mobilen Hospizbetreuung finden", erklärt Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich. „Leider können wir aber nicht davon sprechen, dass es österreichweit ein flächendeckendes und ausreichendes Angebot gibt. Zugang zu professioneller Hospizbetreuung zu bekommen, entspricht oftmals beinahe einer Gnade", so der Diakonie-Direktor.



Rechtsanspruch auf Begleitung in der letzten Lebensphase



Deshalb fordert die Diakonie zum heurigen Welt-Hospiztag einen Rechtsanspruch für alle auf Begleitung in der letzten Lebensphase. „Die Absicherung könnte beispielsweise im Zuge einer Verankerung in der Krankenversicherung erreicht werden", schlägt Chalupka vor. Darüber hinaus braucht es endlich klare Zuständigkeiten in der Finanzierung  und eine langfristige finanzielle Sicherung der Angebote.



„Die Anzahl hochaltriger Personen wird steigen, wie auch der Bedarf an Hospiz- und Palliativversorgung. Auch Menschen mit Behinderung und Kinder mit schweren Erkrankungen sind darauf angewiesen", betont die Diakonie.



Es braucht ein breites Bündnis zwischen Hilfsorganisationen, dem Gesundheitsbereich und der Politik, damit die ersten Schritte, die in der Enquete „Würde am Ende des Lebens" (2015/16) eingeleitet wurden, beschleunigt umgesetzt werden. – „Denn würdevolle Pflege muss für jede und jeden, der sie braucht, zugänglich und leistbar sein", so Chalupka.



Sieben Punkte, damit Hospizbegleitung zugänglich und leistbar wird



Abschließend verweist Chalupka auf sieben zentrale Punkte, die eine entsprechende Zugänglichkeit und Leistbarkeit tatsächlich gewährleisten könnten:





Rechtsanspruch, verankert in der Krankenversicherung, finanziert durch die öffentliche Hand

Klare Zuständigkeiten in der Finanzierung

Integration von Hospiz- und Palliativversorgung in die Langzeitpflege

Hospiz- und Palliativversorgung auch für Kinder und Menschen mit Behinderungen

Ausreichend finanzielle Ausstattung für die Organisation und für die Koordination der derzeitigen Freiwilligennetzwerke, sowie Abgeltung der entstehenden Kosten (z.B. Ausbildung, Supervision, etc.)

Aus-, Weiter- und Fortbildung für alle relevanten Berufsgruppen: Ethische Bildung zum Thema „Sterben in Würde" sowie Grundlagenwissen zu Hospiz- und Palliativversorgung

Auf- und Ausbau von Ethikberatung in Alten- und Pflegeeinrichtung





Was ist Hospizarbeit eigentlich?