Haiti 5 Jahre nach dem Beben: Diakonie weiter in der Katastrophenvorsorge aktiv
- Pressemitteilung
Nach Soforthilfe und Wiederaufbau ist jetzt Risiko-Minderung Hauptaufgabe
Erdbeben, Hurrikans und Überschwemmungen sind eine allgegenwärtige Gefahr in Haiti. So hat die Diakonie Katastrophenhilfe nach dem großen Erdbeben am 12.Jänner 2010 in den vergangenen 5 Jahren außer erdbebenfesten Häusern auch drei erdbebensichere Notunterkünfte in Grand Grosier, Cotes-de-Fer und Anse-à-Pitre gebaut, die jeweils bis zu 100 Personen Schutz bei Überschwemmungen und Naturkatastrophen bieten.
"Unsere Partner machen in den Dörfern immer wieder Evakuierungsübungen, Schulungen und Notfallpläne, die den Menschen in den gefährdeten Gebieten helfen, sich besser auf Katastrophen vorzubereiten", berichtet Dagmar Lassmann, die Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe.
Weiters haben Aufforstungsprogramme die Anfälligkeit für Bodenerosion verringert und bei Überschwemmungen gefährliche Schlammlawinen verhindert. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützte die Menschen beim Anpflanzen von Setzlingen.
Durch die Risikoanfälligkeit gegenüber tropischen Stürmen, Trockenheit und erneuten Erdbeben sowie der Verbreitung von Cholera und die allgemeine Strukturschwäche im Land, wird Haiti auch in den kommenden Jahren weitere Unterstützung und humanitäre Hilfe brauchen.
Rückblick
Nach dem schweren Erdbeben, das am 12. Januar 2010 große Teile Haitis zerstörte, waren die Diakonie Katastrophenhilfe und ihre Partner sofort vor Ort und im Einsatz. Es war das schwerste Beben in der karibischen Region seit 200 Jahren. Etwa 250.000 Menschen kamen ums Leben, mehr als 1,3 Millionen Menschen verloren ihr Zuhause. Schon vor dem Erdbeben war Haiti eines der ärmsten Länder der Welt. Der Großteil der Menschen lebte in Häusern aus Lehm und minderwertigen Baustoffen, die innerhalb von Sekunden einstürzten. Aufgrund der mangelnden Infrastruktur und die dadurch erschwerten Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten, war das Beben verheerend.
„Die Bedingungen für den Wiederaufbau in Haiti sind besonders schwierig, aber 5 Jahre nach dem Beben ist es gelungen, dass in jenen Regionen, wo die Diakonie Katastrophenhilfe tätig ist, die meisten Betroffenen nun in dauerhaften Unterkünften ein Zuhause finden", so Dagmar Lassmann.
„Zusätzlich zu den erschwerten Lebensbedingungen und dem Leid, das die Menschen in Haiti durch das Beben erleben mussten, haben allerdings in den letzten Jahren zwei weitere Katastrophen das Land erfasst", so Lassmann. Eine Choleraepidemie, die einige Monate nach dem Beben bis zu 700.000 Menschen infizierte, und bei der mehr als 8.000 Erkrankte ihr Leben verloren. Im Jahr 2012 traf außerdem Hurrikan Sandy auf Haiti. Die durch den Wirbelsturm erzeugten Niederschläge waren so stark, dass viele Teile des Landes erneut zerstört wurden.
Aus diesem Grund hat die Diakonie Katastrophenhilfe die Vorsorgeprogramme verstärkt und unterstützt das Land dabei, sich für künftige Katastrophen zu wappnen.