Kindergesundheit: Kinder, die ihre Eltern pflegen, brauchen Unterstützung.

  • Pressemitteilung
26. Februar 2019
Diakonie pocht auf den Ausbau von Pflegedienstleistungen um besonders pflegende Kinder und Jugendliche zu entlasten

Diakonie pocht auf den Ausbau von Pflegedienstleistungen um besonders pflegende Kinder und Jugendliche zu entlasten„43.000 Kindern und Jugendliche erledigen tagtäglich pflegerische Aufgaben, für die sie weder psychisch noch körperlich in der Lage sind. Es ist nicht hinzunehmen, dass die Pflege in Österreich derzeit nur unter Mithilfe dieser jungen Menschen aufrechterhalten werden kann", kritisiert Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie Österreich.



Das Durchschnittsalter der Kinder liegt bei 12 Jahren, 70 % sind Mädchen. Die Kinder helfen im Haushalt, beim Waschen, beim Kochen, gehen einkaufen, spazieren oder unterstützen bei behördlichen Wegen. Sie helfen bei der Körperpflege und bei Medikamenten.



Manche Kinder bleiben zu Hause, wenn andere Kinder Freunde treffen oder Freizeitaktivitäten nachgehen - für den Fall, dass etwas passiert und Hilfe benötigt wird. Häufig stehen sie mit den Erfahrungen, die sie täglich machen, alleine da und wissen nicht, wie sie mit belastenden Situationen umgehen sollen.



Kinder psychisch belasteter Eltern



Die psychische Belastung oder Erkrankung eines Elternteils kann auch das Kind vor große Herausforderungen stellen. Manchmal leidet es unter Ängsten und Schuldgefühlen, fühlt sich allein gelassen oder übernimmt zu viel Verantwortung. Zudem steigt das Risiko, später selbst zu erkranken.



Das Patenfamilienprojekt von "Miteinander leben" in Kooperation mit der Diakonie de La Tour möchte die gesunde Entwicklung der betroffenen Kinder fördern, indem sie neue Erfahrungen in einem unbelasteten und stabilen Umfeld machen können.



Patin oder Pate verbringen mit ihrem Patenkind einmal wöchentlich Zeit und sind bereit, das Kind bei einem notwendigen stationären Aufenthalt des Elternteils vorübergehend bei sich aufzunehmen. Die Kinder erleben dadurch Schutz und Sicherheit, ohne zu fürchten, von den leiblichen Eltern getrennt zu werden. Sowohl Herkunftsfamilien als auch Patenfamilien werden zusätzlich durch ein Netzwerk von Experten begleitet.



Das Kind erlebt Bindungsstabilität und Sicherheit und lernt einen offenen Umgang mit der Erkrankung der Eltern. Für die Eltern sinkt die Sorge, wo das Kind in schwierigen Zeiten betreut werden kann und führt zu einer Entlastung im schwierigen Alltags.

Bojen in Gefühlsstürmen



Am Do, 28.02. findet eine Tagung der Diakonie in Graz statt:



"Bojen in Gefühlsstürmen: Kinder psychisch erkrankter Eltern wahrnehmen, verstehen und stärken"



Hier gehts zum Programm

PatInnen für Kinder psychisch kranker Eltern