Kindergesundheit: Seelisch verletzte Kinder brauchen heilsame Beziehungen
- Pressemitteilung
Kinder brauchen Hilfe, wenn sie mit ihrem Alltag und mit sich selbst nicht mehr zu Recht kommen. "Die Wunden seelischer Verletzungen bei Kindern zu heilen, verlangt Zeit und gut ausgebildete Fachkräfte", betont Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Die Diakonie startet heute einen Schwerpunktmonat zur Kindergesundheit. "Kinder brauchen jemand, auf den sie sich verlassen und an dem sie sich orientieren können."
Seelisch verletzte Kinder
Paul war mit seinem aggressiven und zerstörerischen Verhalten in der Schule aufgefallen. Mehrmals wurde er von der Schule ins Krankenhaus gebracht. Paul ist eines von 18 Kinder, die in drei heilpädagogischen Kindergruppen der Diakonie Spattstrasse in Linz betreut werden. Es sind seelisch verletzte Kinder, die durch ihr Verhalten meist in der Schule, manchmal auch schon im Kindergarten auffallen. Dadurch sind viele von ihnen bereits von klein auf in einer Außenseiterposition. Sie haben Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung erlebt. Sie haben Trennungen erlebt von Menschen, die ihnen wichtig sind – durch Scheidung, Tod oder auch schwere Erkrankung, durch die ein Elternteil einfach nicht mehr verfügbar war. Sie haben erlebt, dass die Beziehung zu ihren Eltern schwierig ist.
Pauls Mutter Anita war erleichtert, als ihr Sohn in die Kindergruppe kam. Sie schaffte es nicht mehr mit ihm, und ihr neuer Lebenspartner hatte viele Konflikte mit dem auffälligen Jungen. Zwei Jahre später beschreibt die Mutter ihr Erleben: „Ich wusste damals einfach nicht mehr, wie ich mit Paul umgehen soll und was mit ihm los war. Die Betreuerin ist wie eine Übersetzerin ¬ sie kennt sich aus mit solchen Kindern. Heute verstehe ich, warum er oft so zornig war und was er braucht, um sich zu beruhigen. Paul ist gut aufgehoben. Mein Leben hat sich auch beruhigt. Die Kindergruppe ist auch für mich eine Hilfe. Unsere Beziehung ist besser. Ich freue mich, wenn er bald wieder bei mir wohnen kann."
Gute Begleitung für Frühchen
Man denkt, dass das Kind im Mai zur Welt kommt, und plötzlich findet die Geburt im Dezember statt. Ungewisses bangen, hoffen, diese reale, ständige Todesangst. Nach dem Überlebenskampf geht es für Eltern von Frühchen erst einmal um das Verarbeiten der Ereignisse. Wir begleiten bei der Gesundung von körperlichen und seelischen Wunden. Im Therapiezentrum des Diakoniewerks werden Eltern und Kind von Logopädinnen, Ergotherapeutinnen, Physiotherapeutinnen und Psychologinnen unterstützt.
Paten & Patinnen für Kinder psychisch belasteter Eltern
Das Patenfamilienprojekt von Miteinander leben und der Diakonie de la Tour möchte die gesunde Entwicklung der betroffenen Kinder fördern, indem sie neue Erfahrungen in einem unbelasteten und stabilen Umfeld machen können. Als Patenfamilie, Patin oder Pate verbringen Sie mit Ihrem Patenkind einmal wöchentlich Zeit und haben die Bereitschaft, das Kind bei einem notwendigen stationären Aufenthalt des Elternteils vorübergehend bei sich aufzunehmen. Die Kinder erleben dadurch Schutz und Sicherheit, ohne zu fürchten, von den leiblichen Eltern getrennt zu werden.