Morgen Finanzministergipfel in Athen: Soziale Ungleichheiten auf der Tagesordnung

  • Pressemitteilung
31. März 2014

Diakonie: soziale Investitionen helfen, die Krise zu überwinden





„Sozialpolitik und Wirtschaftspolitik sind eng miteinander verbunden – nur sozial stabile Gesellschaften werden auf Dauer auch ökonomisch erfolgreich sein. Diese Zusammenhänge werden morgen auch von den europäischen Finanzministern diskutiert," zeigt sich Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich, erfreut. „Es ist positiv, dass ein wissenschaftliches Papier zu sozialen Ungleichheiten im morgigen ECOFIN in Athen eingebracht werden wird", so Chalupka.



Sozialökonomische Studien zeigen, dass immer dort, wo hohe Ungleichheiten herrschen, Menschen weniger Lebensqualität haben. „Wo Ungleichheit herrscht, gibt es mehr Kriminalität, mehr Arbeitslosigkeit, mehr soziale Ausgrenzung und weniger soziale Sicherheit", betont der Diakonie Direktor. „Weniger Ungleichheit drückt sich hingegen nicht nur in höherer Lebensqualität, sondern auch in besseren Wirtschaftsdaten aus."



In den letzten fünf Jahren haben sich die sozialen Kennzahlen für Europa zunehmend verschlechtert. Waren im Jahr 2008 etwa 116 Millionen Menschen von Armut bedroht, sind es im Jahr 2012 bereits 124 Millionen, also etwa ein Viertel der gesamten EU Bevölkerung. Schuld daran ist aber nicht nur die Wirtschafts- und Finanzkrise. „Straffe Budgets und harte Einschnitte bei Sozialausgaben haben dazu geführt, dass in Europa auf die wirtschaftliche Krise eine soziale Krise gefolgt ist. Sparen als Antwort auf die Krise hat also nicht gewirkt – jetzt muss dringend gegengesteuert werden", so Chalupka.



„Es ist notwendig, in den Ausbau von sozialen Leistungen zu investieren, um Ungleichheiten abzubauen. So werden auch langfristig Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Lebensqualität gesichert," versichert Chalupka.



Die anhaltende Krise kann durch Investitionen in Pflege und Kinderbetreuung überwunden werden, so die Diakonie. Denn soziale Dienstleistungen helfen nicht nur jenen, die Unterstützung und Betreuungsmöglichkeiten brauchen, wie etwa pflegebedürftige Personen oder jungen Müttern und Vätern. Sie bieten auch Jobs, Wachstum und Stabilität in der Stadt wie am Land. „Dass Soziales und Wirtschaftliches verschränkt betrachtet wird, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung," so Chalupka abschließend.