Preisverleihung: Literaturpreis Ohrenschmaus 2018

  • Pressemitteilung
04. Dezember 2018
Ein Abend voller Literatur und Inklusion

Ein Abend voller Literatur und Inklusion 

"Eines haben wir inzwischen gelernt über Euch: Ihr alle seid mutiger als viele da draußen." Mit diesen Worten drückte Ohrenschmaus-Schirmherr und Jurymitglied Felix Mitterer in seiner Laudatio nicht nur seine Anerkennung gegenüber dem Preisträger Mustafa Akmaz (Text: „mut") aus. Er bedankte sich voller Respekt bei allen Autorinnen und Autoren, die für den Literaturpreis Ohrenschmaus schreiben. 





Der Preis wurde am 3.12.2018 bereits zum 12. Mal an Menschen mit Lernbehinderung und Schreibtalent vergeben. Die drei Hauptpreise, die mit je EUR 1.000,- dotiert sind, gingen an drei Autoren, die über das Verletzt sein und den Mut schreiben und uns in eine neue Welt voller Zahlen und Buchstaben eintauchen lassen. Vorgelesen wurden die Texte von den Schauspielern Chris Pichler und Gregor Seberg.



Durchgemischt und inklusiv



Das zahlreiche Publikum am Abend der Preisverleihung war bunt durchgemischt: Kulturschaffende aus ganz Österreich, VertreterInnen großer und kleiner Organisationen aus dem Sozialbereich, renommierte AutorInnen, Neo-SchriftstellerInnen, BehindertenbetreuerInnen und andere. Menschen mit und ohne Behinderung, durchgemischt und inklusiv: ein Abend ganz im Sinne des Literaturpreis Ohrenschmaus.



Der Preis fördert und prämiert nicht nur Texte von Menschen mit Lernbehinderung. Er lässt dabei auch Menschen, die selten bis gar nie mit Menschen mit Behinderung in Berührung kommen, in eine ihnen noch unbekannte Welt blicken. „Damit ermöglicht die literarische Herangehensweise an das Thema Inklusion, Berührungsängste abzubauen", betont Franz-Joseph Huainigg, Initiator des Literaturpreises. 



Zum Gewinner-Text „Verletzt" von Ohrenschmaus-Autor Hans-Martin Hiltner meinte Jurymitglied Heinz Janisch in seiner berührenden Laudatio: „’Ich werde verletzt’". Ein Text, der so beginnt, tut weh. [...] Es gibt viele Arten der Verletzung. Strophe für Strophe spürt man den Schmerz – und die Sehnsucht nach einer Unverletztheit, die dem Leben neuen Glanz gibt."   



Hauptpreisträger Markus Baumgartner erklärt in seinem Text „Mir geht es gut", dass die Zahl 13 nach Frisör und der Buchstabe N nach Schokokeksen riecht, die Zahl 78 wiederum nach Fruchtsaftlimonade und die Zahl 9 nach Badewanne. Ein Text, der uns durch die Verknüpfung von Zahlen, Buchstaben und Gerüchen mit Alltagsgegenständen „...vielleicht vieles verstehen und anders sehen lässt" , so Jurymitglied Eva Jancak in ihrer Laudatio.  



Im seinem Text „mut" erzählt der dritte Hauptpreisträger Mustafa Akmaz, wie Mut immer größer wird, und gab den Gästen bei der Lesung gleich ebensolchen mit.  



Der Gaumenschmaus zum Ohrenschmaus



Die Zotter Schokoladen Manufaktur widmet dem „Ohrenschmaus" auch dieses Jahr eine eigene Schokolade. In der liebevoll gestalteten Banderole findet sich der Text des „Schokopreis-Gewinners" Sebastian Zipser.  



Im Rahmen der Preisverleihung wurden auch jene Autorinnen und Autoren geehrt, die sich einen Platz auf der Ehrenliste erschrieben haben. Durch den Abend führte das Moderations-Duo Dani Linzer und David Tritscher, der 2017 den Literaturpreis Ohrenschmaus gewonnen hat. Für die musikalische Einlage sorgte das inklusive Ensemble „Ohrenklang", welches Ohrenschmaus-Texte vertont. 



Literaturstipendium 2.0



Das Bundeskanzleramt hat im Rahmen der Preisverleihung ein Literaturstipendium an den langjährigen Ohrenschmaus-Autor Viktor Noworski vergeben. Der Dialekt-Autor hat einen besonders großen Fan. Felix Mitterer hat ihn bereits in seinem Buch „Mein Lebenslauf" als einen seiner Lieblingsautoren erwähnt. Nun steht er Viktor Noworski als Mentor für die Stipendiums-Laufzeit zur Seite.



2016 wurde das 1. Stipendium an einen Ohrenschmaus-Autor vergeben. David Sylvester Marek hat mit seinem Mentor Franzobel sein erstes Buch „Das Geheimnisgeschichtenlexikon des David Sylvester Marek" herausgebracht. Dieses ist im gut sortieren Handel oder direkt über den Klever Verlag erhältlich. 



Wer hinter dem Ohrenschmaus steht



Gemeinsam mit den Partnerorganisationen Caritas, Diakonie, Jugend am Werk, Lebenshilfe und Vienna People First bedankt sich der Literaturpreis Ohrenschmaus bei den Sponsoren und Fördergebern: Bundesministerium für Arbeit, Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK), Erste Bank, Katharina Turnauer Privatstiftung, Kühne + Nagel GmbH, MA 7 – Kulturabteilung der Stadt Wien, MuseumsQuartier Wien, Oberbank AG, Österreichische Lotterien Ges.m.b.H, Österreichische Post AG, Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, UNESCO Club Vienna, Zotter Schokoladen Manufaktur GmbH; Für das Buffet: Foodsharing Wien (eine Initiative gegen Lebensmittelverschwendung), Starzinger GmbH & CO KG.

Alle Ohrenschmaus-Siegertexte im Internet



Zum Literaturpreis 2018 wurden 325 Texte eingereicht. Viel Auswahlmöglichkeit für die Jury also. Diese besteht aus namhaften Persönlichkeiten der Kulturszene: Franzobel, Eva Jancak, Heinz Janisch, Ludwig Laher, Felix Mitterer und Barbara Rett. 



Alle Texte können unter www.ohrenschmaus.net nachgelesen werden.



Ohrenschmaus auch in Facebook



Auch auf Facebook ist der Literaturpreis Ohrenschmaus vertreten: www.facebook.com/literaturpreis.ohrenschmaus 



Newsletter und Veranstaltungen

Unter literaturpreis@ohrenschmaus.net kann man sich in den Verteiler aufnehmen lassen und erhält dann alle Einladung zu den zahlreichen Ohrenschmaus-Lesungen.