Situation im Nord-Irak weiter höchst angespannt

  • Pressemitteilung
28. August 2014

Hilfe für Vertriebene nach wie vor dringend nötig



Mit Mitte August 2014 sind nach dem Vormarsch der IS im Nord-Irak mehr als 1,2 Millionen Vertriebene aus den von den Jihadisten eingenommenen Regionen angekommen. Dazu waren schon davor 220.000 Flüchtlinge aus Syrien im Nordirak registriert. Und es werden täglich mehr.



„Selbst wer noch einen Platz in einer der provisorischen Unterkünfte findet und nicht unter freiem Himmel lagern muss, lebt unter prekären Umständen", berichtet Rita Szekely, Projektkoordinatorin im Regionalbüro Istanbul der Diakonie Katastrophenhilfe, die die Region im Moment bereist.



Sie beschreibt die Situation in der Aashtar Schule im Stadtteil Ainkawa in Erbil, die von Partnern der Diakonie Katastrophenhilfe betreut wird, wie folgt: „Hier drängen sich rund 300 Menschen auf engstem Raum, fünf bis sechs Familien pro Klassenzimmer. Es gibt einen Waschraum für alle Bewohner. Und das bei Temperaturen von über 40 Grad. Tagsüber stapeln sie die Matratzen an der Wand. Doch am Abend ist jeder Zentimeter auf dem Boden zum Schlafen belegt".



Dennoch überwiege bei den Vertriebenen wie Sedardar Rashid die Erleichterung, den Kämpfen entkommen zu sein. Herr Rashid ist mit seiner Frau und drei Kindern aus einem Dorf nahe der von der IS eingenommenen Stadt Mossul geflohen. Er selber sagt: „Hier ist es wenigstens sicher. Wir müssen nicht mehr um unser Leben fürchten. Wir erhalten Lebensmittel und Trinkwasser."



Im Moment geht es vor allem darum, den Vertriebenen, die schon da sind und denen, die unablässig hinzukommen, ein Dach über dem Kopf zu geben und sie mit dem Überlebenswichtigsten zu versorgen, um ihnen das Leben in dieser schwierigen Situation zu erleichtern. Die lokalen Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe haben sich die Versorgung von etwa 8.400 syrischen und rund 10.000 irakischen Flüchtlingsfamilien zum Ziel gesetzt. Bei einer durchschnittlichen Familiengröße von fünf bis sechs Personen, entspricht dies ungefähr 110.000 Menschen.



„Die Menschen bekommen Nahrungsmittel, Hygiene-Sets sowie Wasserkanister, Kochgeschirr und Schlafutensilien", berichtet Rita Szekely. Der Hilfseinsatz ist angesichts der andauernden Kämpfe allerdings mit großen Gefahren verbunden. „Wo man heute noch mit dem Auto hingelangen kann, kann schon einen Tag später die Frontlinie verlaufen", so Szekely. Es ist abzusehen, dass weitere Unterstützung in der Region dringend notwendig ist.



Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden unter dem Kennwort „Nothilfe Nordirak"

IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333

BIC: GIBAATWWXXX