Streichung bei Zivildienern: Zu Lasten engagierter junger Menschen

  • Pressemitteilung
12. Juni 2015

Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Lebenshilfe, Rotes Kreuz & Volkshilfe: Nicht sparen auf dem Rücken der Zivildienstleistenden - und  jener Menschen in Pflege, Betreuung, Assistenz und sozialer Hilfe.



(Wien, Juni 2015). „Mit den geplanten Zuweisungskürzungen bei Zivildienern wird dem Ansinnen, den Zivildienst aufzuwerten, kein guter Dienst erwiesen", warnen die wichtigsten Sozialorganisationen des Landes. Das Innenministerium will heuer nur 90% des gemeldeten Bedarfs an Zivildienstleistenden abdecken. Diese Maßnahmen werden alle Zivildiensteinrichtungen, die pro Turnus mehr als zehn Zivildienstplätze gemeldet haben, betreffen.



Im Zuge der Zivildienstreform im Jahr 2013 hat sich das Bundesministerium für Inneres als Ziel gesetzt, alles daran zu setzen, die Stellung des Zivildienstes nicht nur zu festigen, sondern auch weiterhin auszubauen und zu fördern. Für die jungen Männer sollte es einige Verbesserungen geben. Bei der Wehrpflicht-Volksbefragung 2013 haben fast 60% aller Teilnehmenden für die Beibehaltung der Wehrpflicht gestimmt – und zwar laut Umfragen vor allem wegen der großen Bedeutung, die sie dem Zivildienst zumessen.



Von der Kürzung der Mittel für Zivildienstleistende ist nicht nur die soziale Arbeit betroffen. Sie gehen zu Lasten der Zivildienstleistenden. Auf viele wartet ein Studien- oder Arbeitsplatz. Ihre Lebensplanung wird um Monate verzögert. Für die jungen Männer bedeutet der Zivildienst eine wertvolle Erfahrung. Die Jugendlichen erwerben hier Fähigkeiten und Kenntnisse, die ihr Leben bereichern. Sie bekommen ein besseres Verständnis für Krankheit, Alter, Behinderung und Not. Diese jungen Menschen leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, für uns alle.



Den Bedarf an Zivildienstleistenden im Jahr 2015 haben die sozialen Organisationen der Zivildienstserviceagentur bereits im März des vergangenen Jahres bekannt gegeben. Die sozialen Einrichtungen haben Auswahlgespräche geführt und haben den jungen Menschen für das zweite Halbjahr 2015 einen Zivildienstplatz zugesagt. Aus diesem Grund scheint es uns bedenklich, dass weder soziale Organisationen, noch zuweisungspflichtige junge Männer frühzeitig und schriftlich von den Kürzungen erfahren haben.   



Appell an Ministerin Mikl-Leitner: Versprechen für Zivildienst einlösen



Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz, Volkshilfe (Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt, BAG) und die Lebenshilfe appellieren daher gemeinsam an Innenministerin Mikl-Leitner, die Auseinandersetzung über die Finanzierung einer für die österreichische Gesellschaft so wichtigen Institution wie dem Zivildienst nicht auf dem Rücken der Zivildienstleistenden - und in der Folge jener Menschen, die auf deren Hilfe angewiesen sind - auszutragen, sondern sich unmissverständlich und konsequent hinter die jungen Menschen zu stellen und ihrer hohen Motivation und ihrem sozialen Engagement eine entsprechende finanzielle Basis zu gewährleisten!