Winterliche Herbergsuche: Diakonie sucht wieder leistbaren Wohnraum für Flüchtlinge

  • Pressemitteilung
26. November 2015

Bereits 1800 AsylwerberInnen wohnen allein in Niederösterreich und Wien bei Privatpersonen



Ein Dach über dem Kopf, ein Ort, wo Flüchtlingsfamilien sicher zusammen sein können – das ist alles, was sich viele Flüchtlinge in Österreich derzeit angesichts des nahenden Winters wünschen. Zugleich sind die Kapazitäten der öffentlichen Einrichtungen überlastet. In dieser Situation ist es vielen Österreicher*innen ein Anliegen, den ihnen zur Verfügung stehenden Wohnraum zu teilen.



„Uns war klar, wir müssen jetzt was tun", sagen jene Menschen, die seit einigen Wochen oder Monaten Flüchtlinge in ihren privaten Häusern aufgenommen haben. Und viele von ihnen sind bis heute froh, diesen Schritt gemacht zu haben. „Natürlich waren wir uns am Anfang fremd, aber jetzt sind wir Vertraute und froh, uns zu kennen", sagt Frau H., die seit dem Frühjahr eine syrische Familie beherbergt.



Privates Wohnangebot zu gering



Die Wohnberatung der Diakonie versteht sich als Vermittlerin zwischen Menschen, die eine Wohnung suchen und Menschen, die Wohnplätze anbieten. Über 1800 Personen konnten allein in Niederösterreich und Wien mittlerweile auf diesem Weg in private Unterkünfte vermittelt werden. „Der Bedarf liegt aber um vieles höher. Jeden Tag müssen wir Menschen auf Morgen vertrösten", berichtet Birgit Koller, Leiterin der Wohnberatung der Diakonie. „Aktuell suchen wir wieder Wohnungen, denn es sind viele, die noch immer obdachlos, oder seit Wochen ohne Dusche und privaten Rückzugsraum in Notquartieren wohnen", betont Koller.



Gleichzeitig ist der Vorrat an Wohnungen jetzt erschöpft und die Diakonie ist wieder auf der Suche nach freien Wohnungen von Privatpersonen, die bereit sind, ihren eigenen Raum mit Asylsuchenden zu teilen oder freistehenden Wohnraum für Flüchtlingsfamilien zur Verfügung zu stellen.



Ein erstes Kennenlernen



„Wir sind bei der Suche nach leistbarem Wohnraum auf die Mithilfe der ÖsterreicherInnen angewiesen", so Birgit Koller. Die Wohnberatung der Diakonie organisiert an einigen Nachmittagen sogenannte „Kennenlerntreffen". „Wir wollen so beiden Seiten die Chance zu geben, miteinander in ersten Kontakt zu treten", beschreibt Koller den Ablauf der Vermittlung. Im Idealfall hat am Ende dieses Nachmittages für eine weitere Familie die Herbergssuche – vorerst – ein Ende.   



Wohnraumvermittlung in ganz Österreich



Auf Grund des großen Bedarfs bietet der Diakonie Flüchtlingsdienst seit Kurzem auch Wohnberatung in Burgenland, Kärnten und Tirol an. Kontaktdaten für Wohnungsvermittlung in NÖ, Wien, Burgenland, Kärnten und Tirol sind auf der Homepage der Diakonie: www.diakonie.at/wohnraumspende  zu finden. In den anderen Bundesländern bieten andere NGOs die Vermittlung von Wohnraum für Flüchtlinge an.