Diakonie: Therapielücke bei Kindern und Jugendlichen schließen. Jetzt!

  • Pressemitteilung
20. Februar 2023
Versorgungslücke Kindergesundheit: Leistbarkeit, Wartezeiten, regionale Hilfe, „bunte“ Angebote.

Kinder brauchen Hilfe, wenn sie mit ihrem Alltag und sich selbst nicht mehr zu Recht kommen. „Dazu muss Umfang und Zugang zu kassenfinanzierter Therapie verbessert, Therapieangebote und psychosoziale Notdienste außerhalb der Ballungszentren ausgebaut werden“, fordert die Diakonie „die Therapielücke zu schließen“. „Die aktuell laufenden Projekte des Bundes haben ein Ablaufdatum“, so Diakonie Sozialexperte Martin Schenk. Im Gesundheitssystem und in der Prävention gibt es große Herausforderungen und Lücken - gerade für Kinder, die krank und sozial benachteiligt sind: „Es sollte mehr unkomplizierte Hilfe und Verständnis für Kinder und ihre Angehörigen geben“.

Versorgungslücke: Regionale Therapiezentren, mobile Teams, finanzierte Plätze

Kindern mit Entwicklungsbelastungen muss ein kostenfreies, jederzeit zugängliches und bedarfsdeckendes Angebot an diagnostisch-therapeutischen Maßnahmen zur Verfügung stehen. Das beginnt bei der fachärztlichen wie therapeutischen Versorgung und den aufsuchenden Diensten, geht über spezialisierte Ambulatorien bis hin zur Kinder-Rehabilitation. In der Psychotherapie und psychologischen Behandlung gilt es, Lücken und Wartelisten zu schließen.
Die Versorgungslücke liegt bei der Leistbarkeit, aber auch bei den langen Wartezeiten und der Mangelversorgung in ländlichen Regionen. Es geht also um kassenfinanzierte Therapie, um bessere regionale Versorgung und um diversere Formen der Angebote: nicht nur die freiberuflichen Therapeut:innen in ihrer Praxis gehören da finanziert, sondern auch Primärversorgungszentren, regionale Therapiezentren oder mobile Teams.

Teil der Kinder & Jugendlichen massiv unter Druck

 „Die Welt-Unsicherheiten drücken ganz schön auf die Seele: Krieg, Teuerung, Armut, Pandemie. Angstsymptome, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen sind auf dem Höchststand“, zählt Schenk, selbst Psychologe und Co-Autor des aktuellen Buches „Was Kindern jetzt gut tut“ auf. „Die meisten jungen Leute können das gut bewältigen, haben Ressourcen und Kraft, das zu schaffen. Andere aber sind verletzlicher, sind chronischem Druck und Enge ausgesetzt, haben weniger Reserven“, berichtet der Sozialpsychologe. „Beengtes Wohnen und geringes Einkommen zu Hause verschärfen die Situation.“ Ein Teil der Kinder und Jugendlichen ist massiv unter Druck. „Wir merken das am Krisentelefon, in den mobilen Therapien, Jugendnotschlafstellen oder Wohngemeinschaften“.

Kinder sind unsere Zukunft?

Kinder sind unsere Zukunft, heißt es allerorts und gerne. „Ich glaube das aber erst, wenn es genug Ressourcen gibt, die Kinderarmut zu bekämpfen, die Therapielücke zu schließen und gute Schulen für alle zu ermöglichen“, so Schenk abschließend.

Ihre Ansprechperson zu dieser Pressemitteilung

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit