Diakonie zu Kinderkosten: Familienbeihilfe valorisieren, Familienbonus umgestalten, Kindergrundsicherung angehen

  • Pressemitteilung
17. Dezember 2021
Kinder in der Sozialhilfe nicht vergessen. Reform der Sozialhilfe für die Zukunft von 74.000 Kindern notwendig

„Der steuerliche Familienbonus erfüllt viele Ziele nicht, die für das gute Aufwachsen von Kindern wichtig sind: allen Kindern Chancen geben, allen die Existenz sichern, allen Kindern soziale Teilhabe ermöglichen“, wie Diakonie und Armutskonferenz heute in Bezug auf die neue Kinderkostenstudie im Ö1-Morgenjournal ausführten.

Die Kinderkostenstudie zeigt uns, wie wichtig Leistungen wie die Familienbeihilfe, oder die Hilfen zum Schulstart sind. Die Leistungen wurden seit Jahren aber nicht valorisiert. „All diese universellen Leistungen für alle, die besonders auch Kindern aus dem ärmsten Einkommensdrittel zu Gute kommen, müssen endlich der Teuerung angepasst werden“, fordert Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie Österreich.

Schritte zur Kindergrundsicherung gehen

„Weiters sollten wir Schritte in Richtung Kindergrundsicherung gehen“, so Moser. „Deutschland hat sich eine solche gerade vorgenommen, in Österreich gibt es erste Modellvorschläge dazu. Daran können wir anknüpfen“.

Kinder in Sozialhilfe nicht allein lassen

„Gleichzeitig dürfen wir jetzt die über 70.000 Kinder in der neu eingeführten, gekürzten Sozialhilfe nicht vergessen", mahnt Moser. Die negativen Auswirkungen der "Sozialhilfe" auf Kinder, Familien, Frauen in Not und Gesundheit sind massiv. Geringere Richtsätze für Erwachsene mit Kindern und Kürzungen des Lebensunterhalts bringen Familien mit Kindern an den Rand. Der Abzug der Wohnbeihilfe führt zu massiven Problemen. Frauen, Männer und Kinder haben zu wenig zum Wohnen, zu wenig zum Leben. Um ihre Miete zu zahlen, müssen die Betroffenen das aufbrauchen, was eigentlich für den Lebensunterhalt notwendig wäre. Die neue Sozialhilfe ist nicht krisenfest. „Es braucht eine gute Mindestsicherung statt einer schlechten Sozialhilfe", sagt Diakonie Direktorin Maria Moser und fordert eine rasche Reform.

Ihre Ansprechperson zu dieser Pressemitteilung

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit