Mangroven in Vietnam: Erhalt ist zentral für globalen Klimaschutz

  • Pressemitteilung
11. Juli 2025

„Mangroven sind extrem wichtig für den Klimaschutz. Sie speichern CO2, bewahren Küsten vor der Erosion und sind Sieger unter den artenreichsten Biotopen der Welt. Allein: Wenn wir nichts tun, werden sie immer weniger. Weltweit haben wir bereits gut die Hälfte verloren“, warnt Maria Katharina Moser, Direktorin von Diakonie und Brot für die Welt.  

Brot für die Welt arbeitet seit 3,5 Jahren mit lokalen Partnern im Mekong-Delta an der Wiederaufforstung des Mangroven-Gürtels. Bis jetzt konnten mehr als 100 Hektar Mangroven in Vietnam wieder aufgeforstet werden. Die lokale Bevölkerung wurde ausgebildet, um den Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung von Mangrovenwäldern voranzutreiben. Außerdem wurden Schutzdämme errichtet. Dadurch konnten über 2.700 Hektar Mangroven erhalten werden, und die Bodenerosion wurde gestoppt. Gleichzeitig konnten für mehr als 270 Familien nachhaltigere Einkommensquellen geschaffen werden, wie zB Bienenzucht/Honigherstellung oder Krabben- und Shrimpzucht.

In 10 Jahren werden die Mangroven ihre volle Größe erreicht haben, und eine Vielzahl an Tonnen CO2 einsparen. „Das Projekt des Klima-Ministeriums ermöglicht, dass in den kommenden Jahren noch doppelt so viele Mangroven gepflanzt werden. Wenn das gelingt, ist das sowohl lokal als auch global gut für den Erhalt der Biodiversität, der Küsten, und wäre ein großer Erfolg. Mit solchen Projekten kann sich Österreich auch global schmücken, denn wir müssen zum Erhalt der natürlichen Ressourcen weltweit beitragen. Genauso wie wir hier in Österreich unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren müssen", betont die Diakonie-Direktorin.

Klimaflucht ist im Vietnam bereits Realität

Im Mekong-Delta in Vietnam mussten in den letzten Jahren bereits 5 Mio Menschen ihr zu Hause verlassen. 14,5 % nennen explizit den Klimawandel als Grund für den Wegzug. Bei einem Anstieg des Meeresspiegels von einem Meter gehen 38% des Mekong-Deltas verloren. Seit je her tritt der Mekong im Delta über die Ufer und überschwemmt die umliegenden Gebiete. „Das war schon immer so. Aber die Regenfälle sind in den letzten zehn Jahren unberechenbar geworden", so Moser.

Kombination aus Dürre und versalzenen Böden produziert Armut

Perioden mit extremem Niederschlag wechseln sich mit langen Trockenphasen ab. Oft ist es jetzt so, dass Bauern und Bäuerinnen aufgrund des fehlenden Regens für die Bewässerung auf das Grundwasser zurückgreifen müssen. Der ohnehin niedrigere Grundwasserspiegel sinkt dadurch weiter ab. Die Folge ist, dass Meereswasser ins Grundwasser gelangt. Kombination aus Dürre und versalzenen Böden produziert Armut. Im Mekong-Delta ist deshalb bereits ein Viertel der Menschen von Armut betroffen. Im restlichen Vietnam sind es 2,25%. "Das zeigt, wie wichtig die Aufforstung der Mangrovengürtel für die Bevölkerung vor Ort ist, und dass sie selbst daran mitwirken können, den Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung von Mangrovenwäldern voranzutreiben", so Moser abschließend.

Ihre Ansprechperson zu dieser Pressemitteilung

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit