Quarantäne-Aus und einmal mehr unklare Regelungen für Kindergärten und Horte

  • Pressemitteilung
01. August 2022
Das von der Bundesregierung beschlossene Ende für die Quarantänepflicht sorgt für große Verunsicherung und lässt durch Personalmangel Betreuungsengpässe befürchten.

Am Montag, 1. August 2022 tritt die neue COVID-Regelung in Kraft und stellt die Kindergarten- und Hortbetreiber:innen wieder vor große Herausforderungen. Trotz Betretungsverbot von Bildungseinrichtungen für infizierte Menschen (außer Mitarbeitenden) ist nicht zu kontrollieren, ob Kinder COVID-positiv in die Einrichtung gebracht werden, da es im Kindergarten noch nie flächendeckende Testungen – so wie in den Schulen – gab. Wenn symptomfreie, aber positiv getestete Mitarbeitende, laut Verordnung trotzdem zur Arbeit kommen sollen, gefährden sie dadurch die ganze Einrichtung. „Infizierte Mitarbeitende im Kindergarten oder Hort arbeiten zu lassen, finden wir verantwortungslos. Wir haben auch eine Sorgfaltspflicht gegenüber dem gesamten Personal und den Kindern und Familien. Es braucht weiterhin eine verpflichtende Teststrategie für das Personal und endlich auch für die Kinder. Wir hoffen sehr, dass die angekündigte Ausrollung der PCR-Lutschertests in Wien mit Start des neuen Arbeitsjahres flächendeckend umgesetzt wird“, so die Geschäftsführenden der Träger:inneninitiative Elementare Bildung Wien mit Diakonie Bildung, Kinderfreunde Wien, KIWI-Kinder in Wien und St. Nikolausstiftung.

Dennoch löst das nicht die angespannte Personalsituation. Die vier großen privaten Träger:innenorganisationen haben schon mehrmals auf die Personalnot hingewiesen, aktuell fehlen mehr als 300 Pädagog:innen für den Regelbetrieb. Es ist durchaus möglich, dass es im Herbst aufgrund der jetzt schon steigenden Infektions- und Erkrankungszahlen zu Betreuungsengpässen kommt. Daher braucht es dringend mehr Fachpersonal in den Kindergärten und Horten, um das bestehende Personal zu entlasten und den Betrieb aufrechterhalten zu können. Die Politiker:innen auf Landes- und Bundesebene sind aufgefordert, schnellstmöglich zu reagieren und die Rahmenbedingungen zu vereinheitlichen und zu verbessern, um den Berufsstand der Elementarpädagogik wieder attraktiver zu gestalten.

Die Träger:inneninitiative fordert seit mehr als zwei Jahren verbesserte und einheitliche Rahmenbedingungen, stattdessen erschweren die sich kurzfristig ändernden Regelungen mit vielen offenen Fragen den Alltag zusätzlich, anstatt endlich für eine Entlastung zu sorgen.

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Karin Brandstötte
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