Tag der Nachbarschaft: Diakonie fordert Maßnahmenpaket gegen Einsamkeit. Jetzt!

  • Pressemitteilung
23. Mai 2023
Mehr Prävention: Vereinsamte werden anfälliger für Krankheiten, schlittern häufiger in eine Depression, verlieren an Mut.

Anlässlich des Tages der Nachbarschaft am 26. Mai schlägt die Diakonie ein „vom Bund koordiniertes Maßnahmenpaket vor, das Grätzl-Initiativen, sozialraumorientierte Projekte, Nachbarschaftshilfe und Community-Arbeit gezielt fördert und finanziert“, so Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Die Herausforderungen sind groß, aber bewältigbar - wenn wir sie endlich angehen! Rund 20 Prozent in Österreich klagen über soziale Isolation und Einsamkeit. Das ist jedenfalls mehr als vor den aktuellen Krisen der Pandemie oder der Teuerung. Vereinsamte werden anfälliger für Krankheiten, schlittern häufiger in eine Depression, verlieren an Mut. Einsamkeit wird schlimmer mit Armut, bedrohlicher mit sozialen Krisen und belastender mit schlechter sozialer Infrastruktur. Sie trifft Alte wie Junge. Ein Mangel an sozialen Kontakten ist mit einem erhöhten Risiko für die körperliche und seelische Gesundheit verbunden. Menschen, die sozial isoliert sind oder sich einsam fühlen, haben ein um 30 Prozent höheres Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
Ein gutes Paket an Maßnahmen wirkt auch präventiv. Einsamkeit ist kein individuelles Schicksal, sondern geht uns alle an und verursacht Kosten für die gesamte Gesellschaft. „Ein Maßnahmenpaket gegen Einsamkeit ist gut für sozialen Zusammenhalt, Gesundheit und Demokratie“, so die Diakonie.

Nachbarschaftliche Netzwerke

Die Diakonie ist deshalb überzeugt: „Es ist wichtig, in Nachbarschaft und nachbarschaftliche Netzwerke zu investieren, Aktivitäten in der Nachbarschaft anzustoßen und zu begleiten, damit Beziehungen aufgebaut und gepflegt werden.“ Die Diakonie arbeitet in Gemeinwesen-Projekten mit Nachbarschafts-Koordinator:innen, deren Aufgabe es ist, das Gemeinwesen im Blick zu haben und vorhandene Ressourcen in der Nachbarschaft zu aktivieren. „Die Koordinatorin schaut, dass die Menschen zusammenkommen und sich gegenseitig unterstützen", so Moser.

Gut für sozialen Zusammenhalt, Gesundheit und Demokratie

Aktuell werden solche Projekte meist nur für ein bis zwei Jahre finanziert und müssen immer wieder um Folgefinanzierungen kämpfen. „Was wir brauchen, sind mehr und nachhaltige Investitionen in Grätzlarbeit, Nachbarschaftshilfe und Gemeinwesenprojekte, aber auch mehr Mittel für Community-Arbeit in der Pflege, Familienhilfe oder in der Begleitung von Menschen mit Behinderungen“, so die Diakonie. „Das sind Investitionen in sozialen Zusammenhalt, Gesundheit und Demokratie.“

Ein Wimmelbild einer Nachbarschaft.
© Katja Seifert

Mehr zur guten Nachbarschaft

Die Diakonie bringt Menschen zusammen, die sich gegenseitig unterstützen. Gute Nachbarschaft heißt, niemanden alleinzulassen. Gute Nachbarschaft heißt, miteinander ins Gespräch zu kommen.

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Ihre Ansprechperson zu dieser Pressemitteilung

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit