Teuerung: Drei Sofortmaßnahmen zur Entlastung von Menschen mit geringem Einkommen

  • Pressemitteilung
03. Juni 2022
Regierung muss jetzt handeln - Sozialleistungen Wert anpassen, Ausgleichszulage erhöhen, Wohnbeihilfe gewähren

„Sozialleistungen Wert anpassen, Ausgleichszulage erhöhen, Wohnbeihilfe gewähren“, drängt Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser auf drei Sofortmaßnahmen, die den am meisten Belasteten jetzt am stärksten unter die Arme greifen würden. Die Wohn-, Energie- und Lebensmittelkosten zu stemmen, ist für viele ein nicht mehr zu bewältigender Kraftakt. Die schlechte Sozialhilfe macht weiter massive Probleme. "Die Regierung muss rasch handeln", so die Diakonie-Direktorin.

"Bei Familienbeihilfe, Arbeitslosengeld und Notstandshilfe sollte der Wertverlust ausgeglichen werden," fordert die Diakonie, "denn sie haben massiv an Kaufkraft verloren." Die Betroffenen müssen mit immer weniger auskommen. Damit beispielsweise Bezieher:innen der Familienbeihilfe heute genauso viel damit kaufen können wie im Jahr 2000, müsste sie um rund 30 Prozent höher sein. Sie ist seit 20 Jahren nicht der Inflation angepasst worden.  "Das heißt de facto: Wir unterstützen Kinder heute weniger als vor 20 Jahren", kommentiert Moser. Auch das Arbeitslosengeld sei in Österreich vergleichsweise niedrig.

"Die Regierung könnte auch den Ausgleichszulagenrichtsatz um beispielsweise 80 Euro erhöhen", legt Moser die zweite Sofortmaßnahme vor. Die Ausgleichszulage ist eine Unterstützungsleistung des Bundes, die Pensionsbezieher:innen ein Existenzminimum gewährleisten soll, aber auch Einkommensschwachen im unteren sozialen Netz zu Gute kommt. Durch die Teuerung von rund 8% verlieren diese Gruppen faktisch 80 Euro Kaufkraft im Monat.

Bei der Sozialhilfe braucht es dringend weitere Reformen, allen voran die Gewährung und Erhöhung der Wohnbeihilfe

"Bei der Sozialhilfe braucht es dringend weitere Reformen, allen voran die Gewährung und Erhöhung der Wohnbeihilfe," fordert die Diakonie. Der Abzug der Wohnbeihilfe und die Kürzungen beim Lebensunterhalt in der Sozialhilfe führen jetzt zu massiven Problemen. Frauen und Kinder haben zu wenig zum Wohnen und zu wenig zum Leben. Um ihre Miete zu zahlen, müssen die Betroffenen das aufbrauchen, was eigentlich für den notwendigsten Lebensunterhalt vorgesehen wäre. "Die negativen Auswirkungen auf Menschen mit Behinderungen, Gesundheit, Kinder und Familien sind massiv", kritisiert die Diakonie-Direktorin.

"Vorschläge, mit welchen Maßnahmen man der Teuerung begegnen könne, gibt es derzeit viele. Aus Sicht der Diakonie ist entscheidend: Wie wirken sie sich auf die Verteilung zwischen oben und unten aus und helfen sie Menschen im unteren Drittel, denen die Teuerung an die Existenz geht," so Moser abschließend.

Ihre Ansprechperson zu dieser Pressemitteilung

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit