Ankommen im Beratungszentrum Ukraine der Diakonie

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23. Februar 2023
Im Beratungszentrum Ukraine im 16. Bezirk finden geflüchtete Menschen aus der Ukraine Hilfe und Unterstützung in unterschiedlichen Lebensbereichen.

Wer ins Ukraine-Beratungs-Zentrum der Diakonie kommt, erhält Unterstützung in allen Fragen des täglichen Lebens. Die Beratungsstelle steht offen für alle Menschen aus der Ukraine, die in Wien in der Grundversorgung sind. Sie bekommen Hilfe, bei Mietrechtsproblemen, oder wenn ein Kindergartenplatz benötigt wird, ob psychologische Beratung nötig ist oder eine Vorerkrankung medizinisch versorgt werden muss.. Je nach Problemstellung werden die Klient:innen an die entsprechend spezialisierten Berater:innen im Zentrum und auch an andere Stellen in Wien weiterverwiesen.

Wohnberatung, Sozialberatung und sozialmedizinische Beratung

„Im Beratungszentrum haben wir drei Schwerpunkte: Wohnberatung, Sozialberatung und sozialmedizinische Beratung“, erklärt Einrichtungsleiterin Claudia Lui. „Die Klient:innen kommen meistens nicht nur mit einer einzigen Problemstellung zur Beratung, die Anliegen sind oft komplex".

Einige Fragen können bereits am Telefon geklärt werden, ein Besuch im Beratungszentrum ist dann gar nicht erst nötig. In jedem Fall nehmen die Klient:innen Kontakt auf und es erfolgt eine Erstabklärung des Bedarfs mit Hilfe von Dolmetscher:innen.

Danach werden fixe Beratungstermine in der jeweiligen Abteilung des Beratungszentrums vereinbart. Diese finden dann muttersprachlich oder dolmetsch-gestützt statt. Ein Beratungstermin dauert ca. 45 Minuten, im Einzelsetting wird auf Deutsch, Englisch, Ukrainisch und Russisch gemeinsam über die nächsten Schritte beraten.

Auch auf Messenger-Dienste und Video-Calls greifen die Berater:innen fallweise zurück. Das funktioniert gut, denn die meisten jetzt in Österreich lebenden Ukrainer:innen sind gut digitalisiert und finden sich schnell in der Stadt zurecht. Das größte Problem ist meistens die Sprachbarriere. Um bereits gut deutsch sprechen zu können, sind die wenigsten schon lange genug im Land. Eine völlig neue Sprache gut genug zu beherrschen, um am Arbeitsmarkt zurechtzukommen, braucht Zeit.

Die meisten Klient:innen aus der Ukraine sind Frauen mit Kindern

Während es 2015 vor allem junge Männer waren, die auf der Flucht in Österreich landeten, sind etwa 80% der geflüchteten Menschen aus der Ukraine Frauen und Kinder. Im Beratungszentrum finden sich daher viele Alleinerzieherinnen, schwangere Frauen und Seniorinnen ein. „Oft kommen Oma, Mama und Enkerl zu uns. Manche kommen einmal und dann sehen wir sie nie wieder, aber viele kommen wöchentlich, weil sie viele Probleme gleichzeitig haben“, so Claudia Lui.

Rund 30.000 Ukrainer:innen mit dem sogenannten „Vertriebenenstatus“ sind derzeit in Wien. Etwa 22.000 Personen sind in der sogenannten „Grundversorgung“, das heißt sie bekommen derzeit ein geringes Geld zum Leben und zum Wohnen, und sind können mit ihren Fragen in das Beratungszentrum kommen.

Auf Termine warten die Klient:innen ein paar Tage, maximal eine Woche. „Wenn einmal jemand bei uns ist, schauen wir, dass zügig etwas weitergeht.“

Der Andrang bei der Beratungsstelle wird nach wie vor nicht weniger. Monatlich kommen hunderte Ukrainer:innenzur Beratung.

Auch für sie sind die allgemeinen Preissteigerungen aufgrund der Teuerung natürlich ein großes Problem, denn in der Grundversorgung stehen einer erwachsenen Person lediglich 260 Euro pro Monat, 175 Euro Mietzuschuss und die Krankenversicherung zu.

Beratungscafé für Unterkunftgeber:innen

Auch jenen Menschen, die Ukrainevertriebene in ihren privaten Unterkünften aufgenommen haben, macht die finanzielle Mehrbelastung zu schaffen. Für sie gibt es seit Kurzem ein eigenes Beratungsangebot. Regelmäßige Treffen, sowie eine Hotline. „Nachdem schon mehrere Zehntausende Ukrainer:innen in Wien privat untergebracht sind, ist es höchste Zeit, dass wir auch den Unterkunftgeber:innen endlich eine eigene Beratung anbieten können“, betont Claudia Lui.

Wohnraumspenden werden immer noch dringend benötigt. Wer Wohnraum zur Verfügung stellen kann und möchte, kann sich über unsere Website informieren und anmelden. Außerdem gibt es Infos und Beratung bei der Hotline der Diakonie unter +43 1 343 9191.

Alle Informationen finden Sie hier:

Wohnraumspenden

Eine Frau in Winterjacke steht in der Eingangstür einer zerstörten Wohnung und schaut in die Kamera.
© Albin Hillert/ACT Alliance

Ukraine: Winter Nothilfe

Die Menschen in der Ukraine brauchen weiter unsere Hilfe!

In der Ukraine hat es Minusgrade. Die Kälte ist für viele Menschen lebensbedrohlich. Tausende sind ohne funktionierender Heizung und frieren. Stundenlange Stromausfälle erschweren das Leben zusätzlich. Die Diakonie unterstützt die Winterhilfe in der Ukraine!

Wir verteilen Essen an Menschen in der Ukraine und auf der Flucht. Um Ankommenden Nothilfe zu leisten, haben wir effiziente Hilfsmaßnahmen: Wir betreuen Kinder und Erwachsene psychosozial, rechtlich und mit privater Wohnraumvermittlung! Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, ukrainischen Flüchtlingen ein Aufatmen zu ermöglichen!

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Ihre Ansprechperson zu dieser Story

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit