Besuchsdienst: „Andréa nimmt sich immer Zeit für mich“
- Story
Zuhause: Freiwilliger Besuchsdienst
Möglichst lange im eigenen Zuhause leben: Das wünschen sich viele Menschen für ihr Leben im Alter. Doch wenn die Klingel schweigt und das Telefon stumm bleibt, können die eigenen vier Wände zu einem einsamen Ort werden. Deshalb setzt der freiwillige Besuchsdienst in Salzburg auf ein verlässliches Gefühl von Gemeinschaft und verbindet Menschen, die regelmäßig Zeit miteinander verbringen möchten.
Andréa Marroquim stammt aus Brasilien und hat sich sehr bewusst für ihr Engagement im freiwilligen Besuchsdienst entschieden:
Für mich ist es wichtig zu zeigen, dass ‚Ausländer‘ auch dem neuen Heimatstaat etwas mit Freiwilligenengagement zurückgeben können – und dass ich mir dadurch auch ein Stück neue Familie geschaffen habe.
Sie trifft sich seit acht Jahren regelmäßig mit Brigitte Neumayer (85), unternimmt mit der Seniorin Ausflüge, geht mit ihr einkaufen, nimmt sich Zeit für Gespräche und schenkt ihr bei ihren Besuchen ihre ganze Aufmerksamkeit. „Jeder Besuch ist gleichzeitig eine Gelegenheit, Lebensgeschichten zu erfahren, Liebe zu teilen und Einsamkeit zu bekämpfen“, beschreibt Andréa Marroquim ihre Motivation.
Nähe und Kontakt: ein lebenslanges Bedürfnis
Brigitte Neumayer fasst ihr Glück am schönsten selbst in Worte: „Die Andrea hat so viel Freude und Zuversicht in mein Leben gebracht und ich bin einfach weniger einsam durch unsere Beziehung. Sie ist wie eine Tochter für mich und ich ein bisserl wie eine Mama für sie. Das war von Anfang an so, sie nimmt sich immer Zeit für mich, sie schenkt mir ihre Zeit! Auch wenn ich irgendwas brauche, kommt sie jederzeit. Sie ist so verlässlich und liebevoll, ich liebe sie von ganzem Herzen.“
Wie funktioniert der Besuchsdienst?
Die Freiwilligen-Netzwerke sind ein kostenloser Besuchsdienst für zu Hause, den das Diakoniewerk seit 2010 in Kooperation mit der Stadt Salzburg anbietet. Dadurch eröffnet sich für Senior:innen die Möglichkeit, zuverlässige und freundliche Menschen kennenzulernen und neue Bekanntschaften oder sogar Freundschaften zu schließen. Dafür meldet man sich einfach – auch als Angehörige:r – bei einer der beiden Freiwilligenkoordinatorinnen. Sie vermitteln passende Freiwillige, begleiten das Kennenlernen und sind bei Fragen oder Unsicherheiten erreichbar.Derzeit sind in Salzburg über 450 Freiwillige im Besuchsdienst aktiv und leisten mit ihrer Zeit, ihrer Aufmerksamkeit und ihrer Zuwendung einen unbezahlbaren Beitrag zu einem ein gutes Leben im Alter.
Freiwilliger Besuchsdienst Salzburg
Der Besuchsdienst für zuhause oder für digitale Unterstützung wird von den Freiwilligen-Netzwerken in Salzburg ermöglicht. Alle Infos auf einen Blick:
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Gutes Leben im Alter
Wie wollen Sie leben? Diese Frage leitet uns bei der Gestaltung unserer Angebote für Menschen im Alter. Betreutes Wohnen, Alltagshilfe, Beratung, Pflege zuhause oder in einem Pflegeheim, Tagesbetreuung. Angebote, so vielfältig wie die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen, die Betreuung brauchen.