Heraus aus der Behindertenwerkstätte, hinein in die inklusive Beschäftigung im Kaffeehaus

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20. März 2024
Anita Glück hatte Glück, einen Betrieb mit Vision zu finden

Seit mehr als 10 Jahren arbeitet Anita Glück in der Werkstätte St. Pantaleon. Dort hat sie kreative Artikel hergestellt wie Filzprodukte sowie Auftragsarbeiten für verschiedene Firmen gemacht. Petra Hofmann, Mitarbeiterin des Diakoniewerks, begleitet Anita schon fast genauso lange, wie diese in der Werkstätte tätig ist: „Anita hat viele Talente und ist auch sehr kommunikativ, ich habe gemerkt, wie gut ihr eine Stelle in der Integrativen Beschäftigung tun würde. Eine gute Freundin von mir arbeitet in einer Bäckerei mit Kaffeehaus - ich habe ihr von Anita erzählt und gefragt, ob wir einen Schnuppertag für sie organisieren können.“

Anfangs war Anita skeptisch, aber nach diesem Schnuppertag war sie so begeistert, dass sie eine Integrative Beschäftigung starten wollte, also regelmäßig mit Begleitung außerhalb der Werkstätte arbeiten. Mit Unterstützung der Werkstätte, der Offenheit der Bäckerei und dem Willen von Anita war dieser Schritt möglich: Einen Tag in der Woche versorgt sie nun Kund:innen der Bäckerei mit Kaffee und Kuchen und ist ein fester Bestandteil des Teams geworden.

Eine Mitarbeiterin zeigt Anita, wie es geht und ist ihr großes Vorbild

Gerlinde ist Mitarbeiterin im Kaffeehaus. Sie hat keine Ausbildung in der Behindertenbegleitung, doch durch ihr empathisches, geduldiges und freundliches Auftreten gibt sie Anita Sicherheit.  Auch Gerlinde ist beeindruckt, wie Anita mit dem Geschehen im Kaffeehaus umgeht. „Anita ist viel selbstbewusster geworden. Es macht ihr Freude mit den Gästen im Café zu kommunizieren und knüpft auch viele soziale Kontakte“, erzählt Petra.

Und was sagt Anita dazu? „Es ist klasse und passt für mich. Ich bin froh im Café zu arbeiten es macht mir Spaß!“. Mittlerweile arbeitet Anita einen zweiten Tag in der Integrativen Beschäftigung. Anita hatte damit nicht nur mit ihrem Nachnamen wortwörtlich "Glück" sondern auch, dass es einen Betrieb gab, der dafür so offen war.

Wenn alles so kommt wie es soll, werden Mitarbeiter:innen wie Anita Glück hoffentlich bald auch Lohn statt Taschengeld für ihre Arbeit in Werkstätten und sogenannter "integrativer Beschäftigung" erhalten.

Zuletzt hat die Regierung Förderungen angekündigt, um Menschen mit Behinderungen den Berufseinstieg in den regulären Arbeitsmarkt zu erleichtern und für ihre Tätigkeiten einen angemessenen Lohn zu bezahlen. Das ist ein guter erster Schritt, der hoffentlich bald auch in der Praxis ankommen wird. Wir werden die Entwicklungen weiterverfolgen und halten euch auf dem Laufenden.

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Ihre Ansprechperson zu dieser Story

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit