"Ich würde gerne als Ärztin zurückkommen"

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19. Juni 2020
Lisa und Saskia erzählen von ihrem Freiwilligen Sozialjahr bei AmberMed

Autorin: Claudine Bersi

AmberMed bietet ambulant-medizinische Versorgung, soziale Beratung und Medikamentenhilfe für Menschen ohne Versicherungsschutz. Lisa und Saskia haben ein Freiwilliges Soziales Jahr bei AmberMed gemacht. Jetzt wollen sie Medizin studieren. Im Interview erzählen die beiden, was sie bei AmberMed erlebt haben.

Wie sieht ein Tag bei AmberMed aus?

Saskia: Wir nehmen die PatientInnen auf. Wir bereiten die Ordinationen vor, übernehmen bürokratische Aufgaben, wie Termine vereinbaren oder Befunde zuordnen und assistieren den ÄrztInnen. 

Lisa: Aber wenn man mit Menschen arbeitet, ist jeder Tag ein bisschen anders.

Was sind die größten Herausforderungen bei AmberMed?

Lisa: Es sind sehr schwere Schicksale, mit denen wir zu tun haben und es war oft so, dass ich am Abend nach Hause gegangen bin und mich die Arbeit noch sehr beschäftigt hat. Aber mich hat von Anfang an fasziniert, wie engagiert die Menschen hier arbeiten. Die ÄrztInnen geben jeden Tag 100 Prozent. Egal wer zu uns kommt, bekommt die Versorgung, die er oder sie braucht.

Warum findet ihr die Arbeit von AmberMed so wichtig?

Saskia: Ich finde es deshalb wichtig, weil, wenn die Menschen unversichert sind, dann liegt das meistens daran, dass sie keine Arbeit mehr haben. Aber wenn sie krank sind, bekommen sie auch so schnell keine neue Arbeit, somit auch keine Versicherung und keine medizinische Versorgung. Es ist ein Teufelskreis, der nicht mehr aufhört.

Was nehmt ihr euch aus der Zeit bei AmberMed mit?

Saskia: Selbstbewusstsein. Teamarbeit. Die Fähigkeit Probleme zu bewältigen.

Lisa: Sehr viel medizinisches Wissen. Traurige Schicksale, aber auch wunderschöne Geschichten.

Warum sollte man AmberMed unterstützen?

Saskia: Es kann sehr schnell passieren, dass man nicht mehr versichert ist. Aber Gesundheit ist ein Menschenrecht, das heißt jeder Mensch hat ein Recht auf medizinische Behandlung. Deshalb finde ich es sehr wichtig, dass es Einrichtungen wie AmberMed gibt.

Lisa: Man sollte keinen Unterschied machen, wer Teil vom Gesundheitssystem sein darf und wer nicht. Es gibt das Vorurteil in der Gesellschaft, dass die Menschen selber schuld sind, wenn sie aus dieser Versorgung rausfallen und das stimmt meistens nicht. Der Grundsatz von AmberMed ist: Jedem helfen, der zu uns kommt, egal, was für eine Geschichte er oder sie hat.

Was sind eure Zukunftspläne?

Saskia: Ich werde vielleicht die erste Zahnärztin bei AmberMed, weil bis jetzt gibt es noch keine zahnärztliche Behandlung.

Lisa: Ich würde sehr gerne irgendwann als Ärztin zurückkommen.

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