Kein Praktikum trotz Fachausbildung
- Story
Auch für schon anerkannte Flüchtlinge gibt es Hürden in Österreichs Arbeitswelt. Sie werden oft unterhalb ihrer im Herkunftsland oder hier erworbenen Kenntnisse beschäftigt. Das musste auch Masooma aus Afghanistan erfahren.
Masooma N. , 27, musste 2013 als Minderjährige ohne Familie aus Afghanistan flüchten. Seit 2014 hat sie bereits den Status eines anerkannten Flüchtlings. Als sie endlich eine Arbeitserlaubnis hatte, wollte sie eine spezifische Ausbildung oder Lehre machen. Stattdessen wurde sie aber in die Gastronomie "abgedrängt".
Vier Jahre lang hat sie in Vorarlberg und Tirol gekellnert, obwohl sie eigentlich schon immer im Sozialbereich arbeiten wollte. Nach einem Unfall war es ihr nicht mehr möglich, in der Gastronomie weiterzuarbeiten und sie begann eine Ausbildung zur Pflegefachassistenz. Eine Praktikumsplatz bekam sie allerdings nicht, was sie bis heute nicht versteht:
Ich lese immer, Österreich braucht Pflegekräfte aus Rumänien, aber mich haben sie nicht genommen.
Seit einigen Monaten arbeitet Masooma nun endlich als Kindergartenassistentin in einem Kindergarten der Diakonie. Nebenbei geht sie zur Schule, weil sie die Matura schaffen will, um studieren zu können. Sie ist glücklich mit ihrer jetzigen Anstellung: "Ich freue mich, dass ich endlich einen Job habe, in dem ich nützlich bin, und den ich gerne mache“, sagt sie.
Zugang zu Arbeit für Menschen auf der Flucht
In Österreich werden in vielen Branchen Arbeitskräfte gesucht. Gleichzeitig schlummert in unserer Gesellschaft ein großes Arbeitskräftepotenzial, das nicht genutzt wird. Geflüchteten Menschen wird der Zugang zum Arbeitsmarkt oft verwehrt. Ändern wir das. Lassen wir Flüchtlinge in Österreich arbeiten.