Leben im Alter mit Behinderungen: Gemeinsames (Er)Leben mit professioneller Unterstützung

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28. September 2020
Das "Haus Elim" der Diakonie in Treffen (Kärnten) ist eine Wohn- und Pflegeeinrichtung für 47 Menschen im Alter mit geistigen Beeinträchtigungen. Hier arbeiten, zusätzlich zum Pflegeteam, noch zehn PädagogInnen sowie die Kompetenztrainerin Gabriele Fordinal in der Betreuung mit.

Nach über 30 Jahren in der Holzwerkstatt der "Meierei" ist Andreas Gergely nun "in Pension gegangen". Es war eine schöne Zeit in der "Meierei", erzählt er, aber nach einem Sturz und einem Krankenhausaufenthalt kam er 2018 ins "Haus Elim". "Geplant war eine Kurzzeitpflege, bis ich wieder gesund bin, aber ich habe gesagt, dass ich bleiben möchte, weil es mir hier so gut geht", erzählt Gergely. "Mir gefällt es im Haus Elim", sagt er, "ich habe ein Einzelzimmer, der Garten ist super, ich kann ins Café nebenan gehen und auch sonst ist mein Alltag sehr abwechslungsreich."

Für diese Abwechslung sorgt Kompetenztrainerin Gabriele Fordinal. Sie plant und macht Ausflüge und Shopping-Tage, organisiert – gemeinsam mit dem gesamten Team – Grillfeste und andere Feierlichkeiten, für die mit den BewohnerInnen gekocht und gebacken wird, und vieles mehr. "Mein Arbeitstag beginnt um 7:30 Uhr mit Einzelaktivierungen für Bewohner:innen, die schon wach sind. Hier habe ich immer etwas anderes vorbereitet, z. B. etwas Spielerisches oder Gedächtnistraining. Vormittags gibt es dann noch eine Bewegungseinheit – entweder wir gehen spazieren oder wir machen Ballspiele oder Gymnastik- und Kräftigungsübungen im Garten, wenn das Wetter schön ist", erzählt Fordinal.

Steigerung der Lebensqualität durch bedürfnisorientiertes Alltagstraining

Das Kompetenztraining hat im Haus Elim einen wichtigen Stellenwert. Das Erlernen und Festigen von lebenspraktischen Fertigkeiten und gemeinsame Freizeitaktivitäten sollen die Bewohner:innen fördern und ihnen ermöglichen, selbstständig – soweit möglich – Dinge in ihrem Alltag zu erledigen.

"Es gibt vieles, das mir Spaß macht"“, erzählt Andreas Gergely, "wir haben eine Schifffahrt am Ossiacher See gemacht, waren schon im Tierpark und voriges Jahr waren wir zu sechst mit Gabriele einkaufen und haben die Weihnachtsgeschenke für alle BewohnerInnen gekauft. Das hat den ganzen Tag gedauert und dann haben wir abends alle Geschenke noch schön eingepackt."

Früher hat Andreas Gergely auch bei den Special Olympics mitgemacht und mit seinen Teamkollegen beim Eisstockschießen große Erfolge gefeiert und sogar die Goldmedaille gewonnen. "Heute mache ich das nicht mehr, aber ich bin immer noch dabei als Volunteer und unterstütze die Sportler:innen", so Gergely stolz.

Leben im Hier und Jetzt

"Die Pläne, die ich vorbereite, muss ich oft kurzfristig ändern, weil es die Situation verlangt", sagt Gabriele Fordinal. "Aber für mich ist das kein Problem, denn ich lebe im Hier und Jetzt und versuche das anzubieten, was unsere BewohnerInnen brauchen. Mein Ziel ist immer, dass ich jeden Tag mit jedem/jeder Bewohner:in etwas gemacht habe."

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