Schulstart: Ein schwerer Rucksack voller Kosten

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25. August 2025
Wenn der Schulstart zur finanziellen Belastungsprobe wird.

Sparen, sparen sparen – und trotzdem reicht es nicht

Der Schulbeginn bringt für alle Haushalte zusätzliche Ausgaben – für einkommensschwache wie jenen von Familie Omari (Name geändert) wird daraus schnell eine existenzielle Belastung. „Wir haben vier Kinder und ich bin Alleinverdiener. Meine Frau fällt zurzeit arbeitsmäßig aus, da sie sich um unser jüngstes Kind, das erst wenige Monate alt ist, kümmern muss“, schildert Omid Omari die Situation. Zusammen mit seiner Frau Zahra versuchen sie mit großer Disziplin das finanzielle Defizit im Haushaltsbudget kleinzuhalten, was aufgrund steigender Lebenskosten immer schwerer wird: „Mein Mann macht in der Firma Überstunden und ich nutze Sonderangebote, kaufe Secondhand-Artikel, sammle Rabatt- und Wertgutscheine, besuche Flohmärkte und setze alles daran, dass ich mir Monate vorher schon etwas wegsparen kann“, erzählt sie von ihren Bemühungen.

Teure Schulzeit

„Unsere älteste Tochter ist in der Volksschule, ein Mädchen und ein Bub gehen in den Kindergarten – allein die Grundausstattung zum Schulstart ist schon sehr kostspielig. Dazu kommen wetterfeste Kleidung für Herbst und Winter, Hausschuhe, Jausenboxen – und die laufenden Beiträge für Kindergarten und Schule. Auch während des Jahres entstehen immer wieder zusätzliche Kosten: für Ausflüge, Veranstaltungen oder benötigte Gegenstände wie Fahrrad, Helm oder Eislaufschuhe“, verzweifeln die Eltern an der finanziellen Last.

Die Sozialpädagogische Familienbetreuung (SFB) der Diakonie de La Tour unterstützt in solchen Fällen, indem sie bei der Strukturierung des Alltags hilft, gemeinsam nach Lösungen für finanzielle Engpässe sucht und sich mit den entsprechenden Institutionen vernetzt. Dennoch führen formale Hürden bei Anträgen – etwa beim Schulstartgeld – zu Rückschlägen. Bereits das Fehlen eines Dokuments kann zur Ablehnung führen.

Bildung darf nicht vom Einkommen abhängen

Umso bemerkenswerter ist es, wie sehr die Familie trotz aller Schwierigkeiten füreinander da ist – auch die Kinder. „Unsere älteste Tochter denkt immer zuerst an ihre Geschwister. Sie sagt nie, dass sie etwas möchte – sie will, dass es den Kleinen gut geht“, berichten die Eltern leise, aber sichtbar berührt.

Der Schulbeginn von Familie Omari zeigt: Engagement und Zusammenhalt reichen oft weit – aber nicht immer bis zum Ziel. Es braucht einfache Wege zu Unterstützung. Und ein gemeinsames Bewusstsein dafür, dass Bildung nicht vom Einkommen abhängen darf.

Ihre Ansprechperson zu dieser Story

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit