Väter vor den Vorhang!

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04. August 2022
Die Vätercafés der Diakonie laden Männer dazu ein, aktiv im Bildungsumfeld ihrer Kinder präsent zu sein. Gesprächsrunden in den Schulen und individuelle Beratung für Väter sollen Familien stärken wie entlasten.

Väterkarenz und Papa-Monat sind zwei Errungenschaften, die es Väter erleichtern, sich um ihre Familien zu kümmern. Denn Väter sind für die Betreuung der Kinder und für die familiäre Sorgearbeit genauso wichtig und verantwortlich, wie Mütter. Wir wünschen uns, dass Männer fürsorglich und selbstbewusst ihre Rolle als Väter leben. Das ist herausfordernd. Das Projekt SESAM (kurz für: Schule, Eltern, Sozialraum arbeiten zusammen) will Beratung, gemeinsame Erlebnisse und Gewaltprävention vereinen. Im Frühjahr 2022 starteten deshalb an den ersten Wiener Volksschulen die Vätercafés.

Räume für Austausch schaffen

„Die Väter freuen sich oft sehr, dass sie mit dem Angebot direkt angesprochen werden, dass sie hier also wirklich gefragt sind“, sagt Max Zaloudek, ein Mitarbeiter des Projekts.

Es geht in erster Linie darum, einen Raum zu schaffen, wo sich Männer in ihrer Rolle als Väter treffen können, um sich auszutauschen. Möglicherweise entsteht so ein Netzwerk gegenseitiger Unterstützung. Und es geht darum, die Väter in die Schulen zu bekommen.

Max Zaloudek, Mitarbeiter der Vätercafes

Ob ein Nachmittag mit Gesellschaftsspielen, ein Wuzel-Turnier oder auch ein echtes Fußball-Match: die Angebote sind vielseitig und werden individuell an die Rahmenbedingungen der jeweiligen Schule angepasst.

Das Konzept fußt dabei auf drei Standbeinen.

Zentral sind die sogenannten Vätercafés, also regelmäßige Gesprächsrunden für die Väter in den Schulen. Diese Treffen bilden Möglichkeiten der Begegnung, des Austausches und der Beziehungsgestaltung. Zusätzlich können individuell Beratungen vereinbart werden. Die persönliche Beratung ist das zweite Standbein dieses Projektes und soll Väter bei herausfordernden Situationen im Familienleben unterstützen. Drittens sind Vater-Kind-Ausflüge geplant, um Männer in ihrer gleichberechtigten Verantwortung für die Kinder zu stärken.

Die Gewaltprävention ist dem Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Dachverband Männerarbeit Österreich gestaltet wurde, ein zentrales Anliegen. „Meine Erfahrung ist, dass Entlastung eine wichtige Rolle spielt“, sagt Max Zaloudek. „Männer, die zwölf oder 14 Stunden am Tag arbeiten, haben kaum Zeit für Kinderbetreuung. Viele sind dann dankbar, wenn es zum Ausgleich Aktivitäten für Väter und Kinder gibt – und Fürsorge ist erwiesenermaßen gewaltpräventiv.“

Mit Semesterbeginn soll das Angebot an Vätercafés in Wien laufend erweitert und an zehn Schulstandorten zur Verfügung stehen, an denen die Diakonie auch mit SESAM vertreten ist. Gefördert wird die Initiative vom Sozialministerium, nähere Informationen finden Sie hier.