Wie Kinder mit Hunden Angst und Aggression abbauen

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02. Februar 2021
Tiergestützte Therapie hilft, ist aber teuer. Von der Arbeit der tiergestützten Therapie im Diakonie Zentrum Spattstraße.

Zehn seelisch verletzte Kinder können ein halbes Jahr lang im Linzer Diakonie Zentrum Spattstraße Zeit mit einem Therapiehund verbringen. Ermöglicht wird diese tiergestützte Therapie durch Spenden. Nach weiteren Sponsoren für eine Fortsetzung wird gesucht.

"Der Hund kann wahrnehmen, wie es dem Kind innerlich geht. Er kann helfen, Aggression und Angst abzubauen. Kinder synchronisieren sich mit dem Hund, sie nehmen die Ruhe an, die der Hund ausstrahlt", sagt Andreas Franzwa. Er leitet das Sonderkrankenhaus für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Diakonie Zentrums Spattstraße.

Oft dient der Hund in einer fremden Umgebung dazu, das Eis zu brechen. "Kinder nehmen dieses Angebot spielerischer wahr als andere Therapieangebote. Sie haben nicht den Stress zu Beginn: Was muss ich tun und was muss ich können? Dadurch können sie sich leichter öffnen", meint er.

Spenden für Fortsetzung gesucht

Aufgrund der großen Erfolge werden Spenden gesammelt, um weiterhin tiergestützte Therapie für Kinder und Jugendliche anbieten zu können. Das Sonderkrankenhaus bietet auch Reittherapie für drei Kinder an, die in St. Isidor durchgeführt wird. "Durch die Arbeit mit dem Hund oder dem Pferd wird eine Beziehung zum Tier aufgebaut. Das Kind lernt spielerisch, Verantwortung zu übernehmen", sagt Andreas Franzwa.

Seit 2009 setzt das Diakonie Zentrum Spattstraße auf tiergestützte Therapie mit Hunden. Vier Therapiehunde sind bei den Flexiblen Hilfen in Linz und zwei in Bad Schallerbach im Einsatz. "Anfangs war es Pionierarbeit, mittlerweile ist es Teil der alltäglichen Arbeit", erzählt Birgit Mayr-Mauhart, Abteilungsleiterin für Sozialpädagogische Betreuung Kinder- und Jugendhilfe.

Beruhigende Wirkung

Die Hunde werden etwas mehr als ein Jahr lang speziell als Therapiehunde ausgebildet und jährlich überprüft. "Der Hund nimmt jeden an, wie er ist. Es entsteht eine extreme Bindung zwischen den Hunden und den Menschen, die mit ihnen arbeiten. Diese Bindung wird bei der Begegnung sichtbar", sagt Mayr-Mauhart. "Die Hunde gehen auf jeden zu. Schon alleine die Präsenz des Hundes im Büro wirkt beruhigend auf jeden, der herein kommt."

Über die Kinder- und Jugendhilfe werden Mitarbeitende mit ihren Hunden angefragt. Zum Einsatz kommen die Therapiehunde beispielsweise bei übergewichtigen Kindern, die mit ihnen spazieren gehen. "Um sich selbst zu begreifen und sich zu spüren, können Hunde wichtige Begleiter sein", sagt sie. "Wir bringen am Ende des Fells Klupperl an, zum Beispiel im Schulterbereich. Das Kind ertastet sie während des Streichelns, mit Zustimmung des Kindes mit geschlossenen oder verbundenen Augen. Danach benennt es die Fundstelle am Körper des Hundes und parallel bei sich selbst."

Ein anderes Kind habe mittels Hund Zähne putzen gelernt und die Scheu vor dem Zahnarzt verloren. "Mit Hunde-Leckerlis Botschaften zu schreiben, ist eine beliebte Methode für Kinder, sich ausdrücken zu lernen."

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