Wie Geflüchtete und Fotoschüler:innen voneinander profitieren!

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21. Mai 2025
Die Klient:innen von Aufschwung bereiten sich auf die Arbeitswelt vor und die Schüler:innen der Graphischen unterstützen sie dabei tatkräftig mit Fotos für den Lebenslauf! Auch sie bereiten sich damit auf ihre Arbeitswelt in der Fotobranche vor. Win-win für alle!

Ein soziales Fotoprojekt mit doppeltem Nutzen 

„Portraits sind die größte Herausforderung“, behaupten viele erfahrene Fotograf:innen und das wissen auch die Schüler:innen der 5. Klasse der Höheren Graphischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt (kurz „Die Graphische“). Im Rahmen vom Medienproduktionsunterricht haben die Schüler:innen, gemeinsam mit ihrem Lehrer, eine Kooperation mit „Aufschwung“ ins Leben gerufen. Dabei profitieren beide Seiten gleichermaßen. Die Klient:innen werden bei Aufschwung hinsichtlich Arbeitsmarkt und Jobchancen beraten und können hier mit professioneller Hilfe ihre Bewerbungsunterlagen erstellen. Das Foto für den Lebenslauf kommt von den Schüler:innen, die sich bei diesem Projekt als Portraitfotograf:innen ausprobieren können. Ihr Lehrer, Ulrich Eigner, hat sich für diese Kooperation stark gemacht, denn als ehemaliger Advocacy Photographer, der für Hilfsorganisationen in der ganzen Welt unterwegs war, ist er sozialen Projekten und Einrichtungen gegenüber sehr positiv eingestellt.

Gutes Übungsfeld für Schüler:innen

Warum Portraitfotografie schwierig ist, erfahren wir, als wir den Schüler:innen der Graphischen beim Shooting über die Schulter blicken. Es geht zum einen um technisches Können. Wie setze ich das Licht richtig, so dass die Models gut ausgeleuchtet sind und keine Schatten entstehen? Wie soll der Hintergrund aussehen? All das sollte man sich im besten Fall schon vorher überlegen, bevor die Klient:innen vor der aufgebauten Blitzanlage Platz nehmen. Denn während des Fotografierens geht es vorwiegend darum, eine gute Stimmung aufzubauen, so dass sich die Models wohl fühlen. Oft funktioniert das gut mit ein bisschen psychologischem Feingefühl und positiver Bestärkung: „Super, das ist ein wunderschönes Lächeln!“. Doch die Schüler:innen müssen zudem auch akribisch auf Details achten. Gibt es Falten im Sakko? Ist eine Reflexion in der Brille zu sehen?

Wenn das alles passt, werden noch konkrete Anweisungen an die Portraitierten gegeben, betreffend Blickrichtung, Sitzhaltung usw. Manche müssen dabei über ihre Wohlfühlzone hinaustreten und offen auf die Menschen zugehen. Das liegt freilich nicht allen. Aber dadurch erweitern die Schüler:innen ihre soziale Kompetenz und lernen mit Stress umzugehen. Die Klient:innen kommen zu Aufschwung, um am österreichischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, sich beraten zu lassen hinsichtlich Jobchancen oder Weiterbildungen und der Beglaubigung von im Herkunftsland erworbenen Ausbildungen. Ein gut formulierter und richtig geschriebener Lebenslauf ist dabei das A&O, um zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden. Ein sympathisches, professionelles Foto ein Must!

Ein Portrait als Türöffner in die Zukunft

Das Ergebnis des Teamworks kann sich jedenfalls sehen lassen. Die Bilder werden via Kabel direkt von der Kamera an einen Laptop übertragen, wo man sich die Bilder gleich anschauen und seine Favoriten aussuchen kann. Ist jemand nicht zufrieden, besteht auch noch die Möglichkeit die Aufnahme zu wiederholen.

Die meisten Klient:innen sind mehr als zufrieden mit ihrem Resultat. Sie sehen mehr als ihr Portrait, sie sehen darauf eine willensstarke Person, die voller Hoffnung und Engagement in die Zukunft blickt und einen Job am österreichischen Arbeitsmarkt findet, der ihren Talenten und Fähigkeiten entspricht. Das Foto am Lebenslauf ist ein wichtiger Puzzlestein am Weg dorthin.

Wir wünschen allen Klient:innen viel Glück am Arbeitsmarkt und bei ihren laufenden Bewerbungen und den Schüler:innen der Graphischen alles Gute für ihre fotografische Zukunft!

AUFSCHWUNG Wien Berufsvorbereitung / Integrationsarbeit / Arbeitsmarktberatung
Wien