48. Martinstift-Symposion

"GEWALTIG" Menschen in herausfordernden Situationen begleiten Das Martinstift-Symposion 2021 beschäftigt sich mit Aggression und Gewalt in der täglichen Arbeit.
Datum
15.10.2021 | 11:00 bis 16:00
Veranstaltungsort
Linz, Brucknerhaus
Veranstalter
Diakoniewerk
Kosten

kostenlos

Wie sind die gesellschaftlichen Bedingungen, was macht das mit jedem Einzelnen von uns und wie kann man damit umgehen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich:

  • Mag. Dr. Thomas Müller, Kriminalpsychologe
  • Prim.a Dr.in Adelheid Kastner, Vorstand der Klinik für Psychiatrie mit Forensischem Schwerpunkt
  • Silvia Stephan und Philipp Diermaier, Lösungsmittel GsbR, Institut ProDeMa
  • MMag. Dr. Martin Kitzberger, Leiter Justizanstalt Asten, Forensisches Zentrum Asten

Moderation: Barbara Rohrhofer, OÖN

Das Martinstift-Symposion ist im Sinne der Fortbildungsverpflichtung im Rahmen des Sozialbetreuungsberufegesetzes und als Fortbildung im Rahmen der Fortbildungsverpflichtung gemäß § 63 GuKG anrechenbar.

Hon.Prof. Mag. Dr. Thomas Müller
Schlechte Kommunikation-Angst-Aggression; die Kaskade der Destruktivität

In seinem Referat geht Dr. Thomas Müller auf die Ursache von Angst und Aggression ein - nämlich eine schlechte, unglückliche oder im schlimmsten Fall eine gänzlich abgebrochene Form der Kommunikation. Anhand von zahlreichen Beispielen zeigt er auf, dass Interaktion und Kommunikation sehr wohl konstruktiv, aber auch destruktive Komponenten beinhalten kann und dabei eine Kettenreaktion über Angst zur Aggression auslösen kann.

Zur Person:

Gerichtl. beeid. und zert. Sachverständiger, Fachgebiet: Kriminalpsychologie

Die Grundausbildung für Sicherheitswachebeamte in der Bundespolizeidirektion Innsbruck bildete 1982 Müllers Einstieg in die Polizeiarbeit. Nach seiner Dienstprüfung versah er mehrere Jahre seinen Dienst als uniformierter Polizist am Innsbrucker Hauptbahnhof. Nebenbei studierte Müller Psychologie und beendete das Studium 1991 als Mag. phil. an der Universität Innsbruck. 1993 begann er im Innenministerium den Kriminalpsychologischen Dienst aufzubauen. 2001 promovierte er dort zum Dr. rer. nat. im Bereich Kriminalpsychologie / Forensische Psychiatrie.

Müller absolvierte Spezialausbildungen im Bereich der Strafrechtspflege, Kriminologie und der Verbrechensanalyse. Er erhielt Lehraufträge und hielt Vorträge an verschiedenen Einrichtungen und Universitäten im deutschsprachigen Raum, in weiteren Ländern Europas, sowie AmerikaSüdafrika und Australien.

Durch seinen Kontakt zum FBI und einen Lehraufenthalt in den Vereinigten Staaten bei Spezialisten der Kriminalpsychologie qualifizierte er sich weiter. Er war unter anderem bei der Ermittlung der Serientäter Jack Unterweger in Österreich, Horst David und Frank Gust in Deutschland, Moses Sithole in Südafrika, Mischa Ebner in der Schweiz und dem Briefbomber Franz Fuchs in Österreich aktiv. Vor allem das relativ exakte Profiling von Franz Fuchs (es stimmten nach Müllers Zählung 22 von 24 vorhergesagten Merkmalen mit dem Täter überein) machte ihn bekannt, obwohl das Täterprofil zu keinem Fahndungserfolg führte und in Kernpunkten wie dem Alter falsch war. Müller erklärte seine falsche Altersprognose mit dem „Verhaltensalter“, das vom biologischen Alter abweichen könne.

Programm

Freitag, 15. Oktober

09:00Begrüßung und Eröffnung
09:15"Schlechte Kommunikation-Angst-Aggression; die Kaskade der Destruktivität"
Hon.Prof. Mag. Dr. Thomas Müller 
10:25

„Er/Sie macht mich wahnsinnig!“ Der Umgang mit belastenden Emotionen im Betreuungskontext

Prim.a Dr.in Adelheid Kastner

11:15Pause
12:30

"Professionelles Deeskalationsmanagement für Menschen mit Beeinträchtigungen"

Philipp Diermaier und Silvia Stephan

13:05

"Am Ende Maßnahmenvollzug - ein Einblick"

Oberrat MMag. Dr. Martin Kitzberger

13:45Abschluss
14:00Ende

 

Referent:innen