Cash for Work im Jemen: Arbeit, Bargeld, Lebensmittel

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16. April 2024
Wie ein Cash for Work-Projekt der Diakonie Katastrophenhilfe im Jemen nachhaltig hilft

Einkommen sichert Überleben

Seine Kinder waren bereits erschöpft vor Hunger, als Hussein endlich die Arbeit bekommen hat. Jetzt muss seine Familie nicht mehr hungern. Durch das von der Diakonie Katastrophenhilfe unterstützte "Cash for Work"-Programm hat er ein monatliches Einkommen, das das Überleben seiner Familie sichert. 

Früher zog Hussein, der aus einem Dorf in Amran, nordwestlich der Hauptstadt Sanaa stammt, zwischen Städten und Dörfern hin und her. Überall suchte er Arbeit, um seine Frau und die fünf Kinder zu ernähren. „Ich war immer auf der Suche nach Arbeit, und es fiel mir schwer. Vor allem, weil ich weder über Fähigkeiten verfügte noch einen Beruf hatte, der mir geholfen hätte, geeignete Arbeit zu finden, um meine fünf Kinder zu ernähren“, sagt Hussein. 

Was bedeuet Cash for Work?
Cash for Work-Programme sind Beschäftigungsprogramme, die zum einen Einkommensmöglichkeiten für Menschen in schwierigen Lebenssituationen schaffen - und zum anderen Infrastruktur aufbauen oder wiederherstellen. Menschen in Krisensituationen, zum Beispiel nach Katastrophen, können durch das erzielte Einkommen den Lebensunterhalt der Familie sichern. Sie verrichten Arbeit in Bereichen, die der Gemeinde zugute kommen. Beispielsweise werden Bewässerungssysteme wieder hergestellt, damit wieder Landwirtschaft betrieben werden kann. 

Wassertanks und Wasserkanäle für die Landwirtschaft 

Es wurde immer schlimmer – irgendwann konnte Hussein seine Kinder nicht mehr mit Essen versorgen. Schließlich hörte er von einer Arbeitsmöglichkeit beim Bau und der Sanierung von Wassertanks und Wasserkanälen, um Wasser für die Landwirtschaft bereitzustellen. Das war im September. Für ihn ein „Glücksmonat“, sagt Hussein. Er wurde für das Projekt ausgewählt und kann jetzt mit dem Lohn jedes Monat Lebensmittel für seine Familie kaufen.  Und so ihr Überleben sichern. 
 
Hussein hat vieles dazugelernt, was den Bau von Wasserbarrieren betrifft. Zum Beispiel, "wie man Zementmischungen vorbereitet, Steine schneidet und stapelt", erzählt er, und noch viele weitere praktische Fähigkeiten. Das wird es in Zukunft leichter machen, Einnahmequellen zu finden. Seine Widerstandskraft gegen die Armut ist gestärkt – und damit auch seine Zuversicht.

Die Arbeit ermöglicht es mir, Lebensmittel für meine Familie zu kaufen und die notwendigen Dinge des täglichen Bedarfes. Das war früher kaum möglich. Heute kann ich für Nahrung sorgen und auch berufliche Erfahrung sammeln. Das hilft mir dabei, der Armut zu entkommen. Und ich kann Möglichkeiten finden, die mir und meiner Familie ein viel besseres Leben ermöglichen.

Hussein

Durch Bürgerkrieg und Naturkatastrophen sind mehr als 23 Millionen Menschen im Jemen von Hunger und Armut bedroht. Das sind dreiviertel der Bevölkerung. Sie benötigen dringend humanitäre Hilfe und Schutz.

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Ihre Ansprechperson zu dieser Story

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit