Integration durch eine Ausbildung in der Pflege: Warum Frau Rahimi ihren Job mag...

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23. Juni 2025
Beruflich Fuß zu fassen, ist für Menschen mit Fluchthintergrund oft ein steiniger Weg. Mit passenden Rahmenbedingungen und der richtigen Unterstützung kann es gelingen – die Geschichte von Zeinab Rahimi* zeigt es.

Integration durch eine Pflegeausbildung: Wie Frau Rahimi bei der Diakonie ihren Traumjob fand

Momentan jongliert Zeinab Rahimi zwischen ihrer Arbeit in einer Wohn- und Pflegeeinrichtung, jeder Menge Lernskripten und dem üblichen Familienalltag. Letzten Oktober hat sie eine dreijährige Ausbildung zur Fachsozialbetreuerin gestartet. „Früher hätte ich nie gedacht, dass ich mich einmal beruflich um ältere und pflegebedürftige Menschen kümmern werde, heute weiß ich, dass ich im Haus Harbach der Diakonie de La Tour meinen Traumjob gefunden habe“, erzählt sie. 

Die junge Frau, die aus Afghanistan flüchten musste und heute mit ihrer kleinen Tochter und ihrem Mann in Klagenfurt lebt, wusste lange nichts von ihren beruflichen Möglichkeiten. „Durch das Projekt A:Life der Diakonie de La Tour habe ich viel Unterstützung und Motivation beim Erlernen der Sprache, sowie in Alltags- und Berufsfragen erfahren und Gelegenheit bekommen, in unterschiedliche Arbeitsfelder hinzuschnuppern. Nach einem zweiwöchigen Praktikum im Haus Harbach war ich mir sicher: in der Arbeit mit alten Menschen liegt meine Zukunft. Vielleicht war es auch ein Zeichen, dass ich die Bewohner:innen und Kolleg:innen gleich in mein Herz schloss und nach der Praktikumszeit sofort vermisst habe“, meint sie schmunzelnd.

Demenzbetreuung: Wie Frau Rahimi mit Herz, Sprachen und Respekt den Alltag im Haus Harbach bereichert

Heute sei ihr Arbeitsbereich umfangreich, erzählt Rahimi. „Bei uns im Haus leben viele Menschen mit Demenz, die oft Hilfe bei der Körperpflege, Unterstützung beim Essen oder in ihrer Mobilität benötigen. In solchen Fällen bin ich für sie da, doch auch wenn es ums Gesellschaft leisten, bei Aktivitäten begleiten oder einfach nur ums Zuhören geht“, beschreibt sie ihren Tagesablauf. „Die vielen spannenden Begegnungen während meiner Arbeit motivieren mich auch dazu, mein Deutsch laufend zu verbessern.“

Sie merke auch, dass immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund als neue Bewohner:innen ins Haus Harbach einziehen, deswegen sei sie besonders stolz, dass ihre Persisch-Kenntnisse gefragt sind. „Eine Dame aus dem Iran macht es sehr glücklich, wenn wir uns in ihrer Muttersprache unterhalten“, erzählt Rahimi. Im Haus Harbach ist der Alltag von respektvoller und multikulturell gelebter Diversität geprägt. Sowohl Pflegekräfte als auch Bewohner:innen sind unterschiedlichster Herkunft und unterhalten sich in insgesamt 20 verschiedenen Sprachen miteinander.

Erfüllung in der Demenzpflege – und genau am richtigen Platz

Sprache sei auch für Zeinab Rahimi ein wichtiger Zugang, doch es gäbe für sie noch was Wichtigeres nämlich der persönliche Kontakt zu den Menschen – der oft schon durch Nähe, kleine Gesten und gemeinsame Zeit entstehe. „Ich hätte nie erwartet, wie sehr mich dieser Beruf erfüllt“, sagt sie. Nach der Ausbildung möchte sie sich gerne weiterentwickeln dafür gäbe es in diesem Bereich eine Reihe Optionen. „Jeder Tag mit den Bewohner:innen zeigt mir, dass ich genau am richtigen Platz bin.“

 

*Name wurde aus datenschutzrechtlichen Gründen anonymisiert.